Bundeskanzler Scholz verzichtet nach den Antisemitismus-Vorwürfen auf einen Besuch der Documenta. Das umstrittene Kunstwerk findet er „abscheulich“.
Die Antisemitismus-Vorwürfe auf der Kasseler Documenta haben Bundeskanzler Olaf Scholz nach einem Bericht der „Jüdischen Allgemeine“ veranlasst, auf einen Besuch der Kunstausstellung zu verzichten. Eine Regierungssprecherin sagte der Wochenzeitung, der SPD-Politiker habe „in den vergangenen 30 Jahren wohl keine documenta versäumt“, werde dieses Mal aber nicht nach Kassel reisen.
[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.] Grund seien judenfeindliche Abbildungen auf einem mittlerweile abgebauten Werk der indonesischen Künstlergruppe Taring Padi. Der Bundeskanzler finde diese Darstellung dem Bericht zufolge nach den Worten der Sprecherin „abscheulich“. Es sei „völlig richtig und angemessen“ gewesen, das Wandbild zu entfernen. Seiner Meinung nach sei „in Deutschland kein Platz für antisemitische Darstellungen, auch nicht auf einer Kunstausstellung“.
Mehr zum Thema Nach dem Documenta-Skandal Den Makel der Fahrlässigkeit wird die Fifteen nicht mehr los Nicola Kuhn Scholz sprach sich dafür aus, die Einbeziehung der umstrittenen Arbeiten in die Ausstellung zu überprüfen. „Die Documenta-Leitung sollte sich nach Überzeugung des Bundeskanzlers ihrer Verantwortung für diesen Vorgang stellen und sich prüfen“, erklärte die Regierungssprecherin.
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