Höhere Kosten für Vorleistungen sind einer Studie zufolge noch vor steigenden Gewinnen die grössten Inflationstreiber in Deutschland.
Die Verteuerung von Vorprodukten, Energie und einer Vielzahl von Rohstoffen erkläre gut zwei Drittel der im vergangenen Jahr stark gestiegenen Preise, geht aus den am Dienstag veröffentlichten Berechnungen des Ifo-Instituts hervor. Demnach verteuerten sich in Deutschland produzierte Konsumgüter um 8,3 Prozent, wovon allein 5,7 Prozentpunkte auf höhere Vorleistungskosten zurückzuführen sei.
Zweitwichtigster Preistreiber mit einem Beitrag von 1,4 Prozentpunkten waren demnach gestiegene Gewinne."Einige Unternehmen konnten im vergangenen Jahr ihre Gewinnmargen aufgrund der kräftigen Nachfrage in vielen konsumnahen Bereichen ausweiten", sagte der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, Timo Wollmershäuser. Einige Ökonomen bezeichnen es als"Gierflation", wenn Unternehmen deutlich mehr auf den Endpreis aufschlagen als es gestiegene Kosten rechtfertigten.
Teurere Vorprodukte trieben die Preise insbesondere in der Landwirtschaft nach oben: 14,0 Prozentpunkte des Preisanstiegs von 34,2 Prozent gingen auf deren Konto, fanden die Münchner Forscherinnen und Forscher heraus. Im Produzierenden Gewerbe , im Baugewerbe sowie im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe gab es eine ähnliche Tendenz.
Den kleinsten Beitrag zum Preisanstieg gab es in den Zweigen mit den geringsten Vorleistungen. Dazu gehören das Grundstücks- und Wohnungswesen , die öffentlichen Dienstleister sowie die sonstigen Dienstleister . "In der Landwirtschaft beförderten die steigenden Gewinne mit 10,1 Prozentpunkten den Preisanstieg am stärksten", sagte Wollmershäuser weiter. Beim Bau trugen steigende Gewinne 6,5 Prozentpunkte, beim Grundstücks- und Wohnungswesen 3,2 und bei Handel, Verkehr und Gastgewerbe 2,6 Prozentpunkte zum Preisanstieg bei. In einigen Wirtschaftsbereichen seien die Gewinne jedoch rückläufig gewesen.
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