Der Grosse Rat debattiert diese Woche über eine Elternzeit von 24 Wochen. Die Einführung wäre eine familienpolitische Revolution. (Abo)
Die SP reicht ihre Initiative mit rund 20’000 Unterschriften ein: Mirjam Veglio, David Stampfli, Tanja Bauer und Maurane Riesen.Es wäre eine familienpolitische Revolution, und das im behäbigen Bern. Diese Woche brütet der Grosse Rat erstmals über die Elternzeit-Initiative, die die SP im April 2021 eingereicht hat.
«Eine Elternzeit in einem einzigen Kanton einzuführen, würde zu nicht lösbaren praktischen Problemen führen und auch Ungerechtigkeiten schaffen», ergänzt Grossrat Christoph Zimmerli . Er führt ein fiktives Beispiel an: Eine teilzeitbeschäftigte Mutter arbeite einerseits in einem Spital im Oberaargau und andererseits in Solothurn, der Vater in Bern in der Bundesverwaltung.
Doch warum lanciert die SP überhaupt eine kantonale statt eine nationale Initiative? Ursprünglich plante die SP genau dies und holte dafür weitere Parteien, zivilgesellschaftliche Organisationen und Gewerkschaften ins Boot. Die Allianz konnte sich aber nicht auf ein Modell einigen, weswegen die Verhandlungen vor über einem Jahr platzten.Nicht nur der kantonale Alleingang, sondern auch die Kosten sorgen für Kritik.
Der Regierungsrat hingegen glaubt, dass die Mehrkosten «nur teilweise» so zurück in die Kantonskasse gespült würden. «Bern gehört zu den wirtschaftlich schwächsten Kantonen der Schweiz mit den mitunter höchsten Steuerbelastungen und Schulden», argumentiert auch Zimmerli. «Weder der Kanton noch die KMU können sich das momentan leisten.
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