Der Ferienstart begann für Zug-Reisende, die nach München fuhren, mit einer bösen Überraschung: Ihre reservierten Sitzplätze waren doppelt belegt worden. Die Hälfte aller Mitreisenden verbrachte die vierstündige Fahrt auf dem Boden sitzend oder stehend.
Am frühen Samstagmorgen herrschte am Hauptbahnhof ungewöhnlich dichtes Gedränge am Bahnsteig für den ICE 1003, Abfahrt 8.02 Uhr nach München. „Wir kamen zu unseren reservierten Sitzplätzen, aber da saßen schon Leute“, sagt Michaela G. , die mit ihrem Ehemann und ihrer 15-jährigen Tochter, wie die meisten in den Ski-Urlaub fuhr. „Und diese hatten ebenfalls eine Reservierung für unsere Plätze.
Wie sich dann herausstellte, waren von der Doppel-Buchung die ersten vier Waggons des Zugs betroffen. „Es herrschte das komplette Chaos“, sagt Michaela G. „Mein Mann ist 83 Jahre alt, aber niemand wollte seinen Platz für ihn frei machen.“ Erst der Zugbegleiter forderte jemanden auf, von seinem Bistro-Stuhl für ihn aufzustehen. Michaela G. verbrachte die viereinhalb stündige Zug-Fahrt auf dem kalten Gang-Boden – wie viele andere auch. „Am ersten Halt in Halle an der Saale wurden wir dann aufgefordert, von den vorderen in die hinteren Züge zu wechseln wegen der Gewichtsverteilung“, so Michaela G. „Es war ein einziger Horror.
20 Minuten dauerte die Umverteilung. Außerdem wurde den Reisenden ein 35-Euro Gutschein angeboten, wenn sie ausstiegen, um den nächsten Zug, zwei Stunden später, zu nehmen. Der Schaffner versucht es mit Galgenhumor soll gesagt haben „Ich weiß, dass die Situation nicht gerade schön ist, aber ich kann es leider auch nicht ändern.“
In München angekommen, bekamen sie einen Beleg, auf dem Komforteinschränkung steht. „Uns wurde gesagt, dass wir lediglich unsere Sitzplatzreservierung erstattet bekämen. Das waren in unserem Fall 13,50 Euro. Eine Erklärung, wieso es zu den Doppel-Reservierungen gekommen ist, gab es nicht.“
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