Künstlerinnen aus Afghanistan und Iran werden hierzulande virtuell oder in richtigen Ausstellungen sichtbarer. Für sie ist das ein Risiko.
Eine Frau mit offenem Haar und im roten schulterlosen Top reckt den Kopf empor, im Hintergrund ist die Kulisse von Persepolis zu sehen; doch dort, wo die Sonnenbrille sein sollte, sind ihr die Augen verbunden. Gemalt hat das beklemmende Bild die nach Hamburg geflohene iranische Künstlerin Mina Irani Benimar.
Diese Bilder sind derzeit in einer Ausstellung in Hamburg-Bergedorf zu sehen, an einem für die Kunst eher untypischen Ort in einem Einkaufszentrum, wo eine Initiative ein Atelier eingerichtet hat.
Es ist besonders, dass in dieser Ausstellung überhaupt Bilder von sieben afghanischen Künstler:innen an die Öffentlichkeit gelangen – einige von ihnen leben noch in Afghanistan. „Die Menschen dort brauchen eine Stimme, insbesondere die Frauen, die nur noch mit blickdichter Burka an den Checkpoints sicher sind und die nicht mehr arbeiten oder studieren dürfen“, sagt Juli Bandelow, eine der Kuratorinnen.
Ausstellung verbunden mit politischer Forderung Für die Kuratorinnen in Hamburg-Bergedorf ist die Sichtbarmachung dieser Bilder auch mit einer politischen Forderung verbunden. Die Adressaten: das Bundesaußenministerium und das Land Hamburg. Das Bundesaufnahmeprogramm für bedrohte Afghan:innen, das im Dezember 2022 gestartet wurde, ist nach zwischenzeitlichem Stopp zwar nun wieder aufgenommen worden, doch kein einziger Mensch ist darüber bislang nach Deutschland gelangt.
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