'Es gab keine Gewissheiten.' So lautet ein Schlüsselsatz von Judith Hermanns aktuellem Buch 'Wir hätten uns alles gesagt'.
'Es gab keine Gewissheiten.' So lautet ein Schlüsselsatz dieses Buches. Er bezieht sich sowohl auf das Kind, das Judith Hermann einmal gewesen sein könnte, als auch auf Leben und Schreiben insgesamt. Sicher scheint hier wie dort nichts. Wer wüsste und verdrängte das nicht?\nDer zitierte Satz schwingt unter allen Büchern Hermanns, ihren vielen Erzählungen und wenigen Romanen. Dabei umgibt die Autorin und ihre Bücher seit jeher etwas Geheimnisvolles.
\nDieses schwer zu Fassende umkreist Hermann in ihren Vorlesungen, verlässt dabei den Schutzraum des Schweigens, um sich sprechend selbst auf die Schliche zu kommen. Im zweiten Teil erzählt sie verblüffend offen von ihrer eigenen Herkunft, ihrem Aufwachsen mit einem depressiven Vater und einer entrückten Mutter, verrückten Eltern also, vor denen sich das Kind lesend in Deckung bringt.
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