Großbritannien muss verstärkt um Gesundheitspersonal außerhalb der EU werben

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9.500 neue Arbeitsvisa für Ärztinnen und Ärzte hat Großbritannien allein im vergangenen Jahr ausgegeben. Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten sollen den brexit-bedingten Wegzug von Medizinern kompensieren.

© gguy44 / Getty Images / iStockBritische Krankenhäuser und Hausarztpraxen verändern sich als Folge des Brexits. Nachdem Großbritannien aus der EU ausgetreten ist und tausende qualifizierte Ärztinnen und Ärzte sowie das Krankenpflegepersonal das Land verließen, muss das britische Gesundheitswesen jetzt immer öfter außerhalb der EU um Personal werben. Das hat Folgen.

Wie aus neuen Zahlen der Londoner Regierung hervor geht, wurden im Jahr 2022 mehr als eine Million neue Arbeitsvisa ausgegeben. In Großbritannien fehlen ebenso wie in Deutschland zunehmend Fachkräfte und das Gesundheitswesen sowie die Sozial- und Altenpflege sind davon besonders betroffen. Der Brexit hat das alles noch deutlich verschlimmert.

Als Folge des Brexits ist Großbritannien für deutsche und andere europäische Ärztinnen und Ärzte offensichtlich deutlich unattraktiver als Arbeitsplatz geworden. Viele Hausarztpraxen und Krankenhäuser des staatlichen Gesundheitsdienstes berichten, sie hätten seit dem EU-Austritt europäische Fachkräfte, darunter auch ausgebildete Ärztinnen und Ärzte, verloren. Tausende Arztstellen sind weiterhin unbesetzt.

Stellenbewerber von Mangelberufen erhalten leichteren Zugang zum britischen Arbeitsmarkt. Bestimmte Vorgaben wie zum Beispiel ein relativ hohes Mindesteinkommen entfallen. So sollen qualifizierte Medizinerinnen und Mediziner und Krankenpflegeberufe motiviert werden, einen Job in Großbritannien anzunehmen.

Praxisbetreiber und Klinikmanager in London berichteten der Ärzte Zeitung, dass sich „unser Mitarbeiterprofil seit dem Brexit deutlich verändert“ und „internationaler geworden“ sei. Diese Beobachtung wurde inzwischen auch von Dr. Madeleine Sumption vom Migration Observatory an der Universität Oxford bestätigt.

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