Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas hat ihre Militärchefs angewiesen, „sofort“ eine Eingreiftruppe für einen möglichen Einsatz in Niger zusammenzustellen. Dennoch soll zunächst auf diplomatischem Weg versucht werden, den Putsch zurückzudrehen.
Die Gruppe beschloss zudem, alle Sanktionen gegen den Niger weiterhin aufrecht erhalten zu wollen. Bereits bei ihrem ersten Treffen am 30. Juli hatte die Wirtschaftsgemeinschaft Handels- und Finanztransaktionen ausgesetzt, die Grenzen der Nachbarstaaten zu Niger geschlossen und die Zentralbanken angewiesen, Vermögenswerte nigrischer staatlicher und halbstaatlicher Unternehmen sowie der am Putsch beteiligten Militärs einzufrieren.
Am 26. Juli hatte Nigers Präsidialgarde unter General Abdourahamane Tiani den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum in seiner Residenz festgesetzt, weil dieser Beobachtern zufolge Tiani an der Spitze der Eliteeinheit auswechseln wollte.
Bislang zeigt die Junta in Niamey aber keine Bereitschaft zum Machtverzicht oder Einlenken. Im Gegenteil stellten die Putschisten, die Ende Juli die Kontrolle in Niger übernahmen, in der Nacht zum Donnerstag eine neue Regierung vor. Im staatlichen Fernsehen verlasen sie eine Namensliste mit 21 Personen, die Minister werden sollen.
Ecowas-Chef Tinubu signalisierte dennoch Gesprächsbereitschaft:"Wir müssen alle beteiligten Parteien einbeziehen, einschließlich die Putsch-Anführer, und sie in ernsthaften Gesprächen überzeugen, auf die Macht zu verzichten und Präsident Bazoum wieder einzusetzen", sagte er."Es ist unsere Pflicht, alle Wege des Engagements auszuschöpfen, um schnell eine verfassungsgemäße Regierung in Niger zurückzubekommen.
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