Streit um Ladenmiete: Die 'Bild', Adidas und ein potenzielles Eigeninteresse von Springer-Chef Döpfner
Im Verhaltenskodex des Verlags heißt es: "Jeder bei Axel Springer achtet darauf, persönliche und private Interessen von denen des Unternehmens zu trennen." Mögliche Interessenskonflikte sollten frühzeitig offengelegt und das weitere Vorgehen mit Vorgesetzten oder der Compliance-Abteilung abgestimmt werden.
Offengelegt wurde dieses zumindest potenzielle Eigeninteresse des Verlegers von der "Bild" selbst nicht. Springer bestreitet nicht, dass der Hinweis an den damaligen "Bild"-Chef Julian Reichelt von Döpfner kam, nennt die Vorwürfe ihm gegenüber aber in der Stellungnahme "absurd". Döpfner habe die Information weitergegeben, weil er "sofort wusste, dass es sich um eine Angelegenheit von überragendem öffentlichem Interesse handelt". Dies würde er heute genau so wieder tun.
Seine persönliche Verbindung zu dem Ladengeschäft habe er gegenüber Reichelt offengelegt. Döpfner als Quelle der Story zu nennen, sei aber "absolut unangemessen" gewesen. Außerdem habe die Berichterstattung "nicht nur eine einzige Filiale in Berlin" betroffen, sondern möglicherweise Tausende Adidas-Läden weltweit. Döpfner habe "völlig im Einklang mit unseren Richtlinien" gehandelt, so Springer.
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