Ausreichend Sprachkenntnisse sind elementar für eine gelungene Integration, auch auf dem heimischen Arbeitsmarkt. Dabei stellten sich in Österreich ganz grundlegende Probleme, hieß es bei der Präsentation des jüngsten Integrationsberichts, da offenbar zahlreiche Zugewanderte nicht lesen können. Im Bereich Arbeitsmarkt gebe es zudem bei Jugendlichen noch viel zu tun.
Bei der Vorstellung des Berichts am Donnerstag hieß es, dass von den 2022 nach Österreich gekommenen Menschen sieben von zehn Alphabetisierungsbedarf hätten. Bei Syrern und Syrerinnen sei der Anteil mit 78 Prozent am höchsten. Zwar sei das System in Österreich gut, so die Vorsitzende des Integrationsbeirats, Katharina Pabel, aber es liege auf der Hand, dass sie unter diesen Voraussetzungen bestimmte Deutschniveaus nur schwer erreichen können.
Sie sprach sich zudem abermals für eine Wartefrist für Sozialleistungen für Neuzugewanderte in Österreich nach dem Vorbild Dänemarks aus. Sie habe „kein Verständnis“ dafür, dass Menschen trotz zahlreicher Kurse nicht den Sprung in den Arbeitsmarkt schaffen und stattdessen in einer „Endlos-Kurs-Schleife“ hängen. „Ich halte es, gerade bei der derzeitigen Arbeitsmarktsituation, für inakzeptabel, dass Menschen Jahre im Sozialhilfesystem verweilen.
Als Maßnahme schlägt der Expertenrat etwa eine systematischere und kontextbezogenere Berufsberatung vor. Besonders müsse der Fokus dabei auf Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund gelegt werden. Zudem sollte ein Augenmerk auf wegen der Flucht unterbrochene Bildungswege liegen. Ziel müsse sein, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund Chancengleichheit erfahren.Mittlerweile hat jede vierte Person in Österreich Migrationshintergrund.
Der Anteil der Kinder und Jugendlichen, für die Deutsch nicht die erste Sprache ist, nahm zudem zu: In den vergangenen zehn Jahren stieg er von 19 auf 27 Prozent. Rund zehn Prozent der Schüler und Schülerinnen mit nicht deutscher Erstsprache, die zu Beginn des Schuljahres 2018/2019 14 Jahre alt waren, hatten auch zwei Schuljahre später die Pflichtschule noch nicht abgeschlossen. Bei ihren deutschsprachigen Mitschüler/innen waren es drei Prozent.
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