Fast alle Bewohner der umkämpften Region Bergkarabach flohen im September innerhalb weniger Tage nach Armenien.
Im Haus von Familie Baghryan ist es düster. Nur eine Glühbirne hängt lose von der Decke und erhellt den spärlich eingerichteten Raum, der Ess-, Wasch- und Wohnzimmer in einem ist. Der Betonboden ist mit einer blauen Plastikplane bedeckt. Ständig laufen spielende Kinder ein und aus, manchmal bleibt die Haustür dabei offen.
Auch Hrayr war als Freiwilliger im Einsatz. Die Brüder tun sich schwer, darüber zu reden. „Es war schrecklich“, sagt Norayr nur. Viele seiner Kollegen seien gestorben.Mindestens genauso schlimm waren für sie aber die neun Monate davor, in denen Aserbaidschan die einzig verbliebene Verbindungsstraße zwischen Bergkarabach und Armenien blockierte – und eine humanitäre Krise auslöste: „Die Leute haben irgendwann nichts mehr zu essen gefunden“, erzählt Hrayr.
Regierung und Gemeinden organisierten Notunterkünfte – ehemalige Kindergärten, Jugendzentren und sogar Casinos wurden provisorisch umgestaltet. Später vermittelte man Wohnungen und Häuser zur Miete. Auch Geld erhielten die Geflüchteten, rund 250 Euro pro Person waren es zu Beginn. Offiziell sollte es weiterhin staatliche Finanzhilfen geben, doch einige Bergkarabacher, mit denen der KURIER sprach, warteten im Dezember noch auf ihr Oktober-Geld. So auch Familie Baghryan.
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