5.000 Euro kostet ein früherer OP-Termin in einem Linzer Spital. Profitiert hat davon auch der Primar. Über ein lukratives Geschäft mit der Gesundheit.
Der Schmerz war immer da. Beim Schuhe binden, beim Abwaschen, beim Gehen, Stehen, Sitzen, sogar wenn Walter schlief. Ohne Schmerz ging nichts. Er zog sich von den Leisten hinunter in die Beine. Walter ignorierte ihn lang. Er bekämpfte den Schmerz mit Tabletten. Biss die Zähne zusammen. Dann hielt er ihn nicht mehr aus.
Walter stand vor der Wahl. Ein knappes weiteres Jahr mit dem Schmerz leben oder 5.000 Euro zahlen. Er fühlte sich überrumpelt. „Mit so einem Angebot hatte ich nicht gerechnet“, sagt er zur WZ. „Hochreiter sagte mir, dass die meisten Menschen mit 40 Jahren für solche Notfälle zu sparen beginnen.“ Walter willigte ein. „Aber mehr hätte ich nicht bezahlt.“Zwei Monate nach dem Erstgespräch in der Privatpraxis wurde Walter von Dr.
Mit einer Vorreihung von Patient:innen auf der Operationsliste hätte das – laut BHS Linz – nichts zu tun. Ein früherer OP-Termin sei lediglich ein Nebeneffekt. Termine hängen mit freien Betten zusammen. Sonderklasse-Betten stehen öfter leer als Betten in der Allgemeinklasse. „Die Betten werden getrennt vergeben, wodurch es zu unterschiedlichen Wartezeiten kommen kann“, heißt es aus dem BHS Linz.
Das österreichische Krankenversicherungssystem beruht auf dem Gleichheitsprinzip. Alle Versicherten erhalten die gleiche medizinische Versorgung. Sie ist keine käufliche Ware. Der Fabrikserbe muss genauso lang auf einen OP-Termin warten wie die alleinerziehende Supermarktverkäuferin. Der Kontostand hat keinen Einfluss auf den Zeitpunkt der Behandlung. Die Schwere des Falls hingegen schon.
„Es ist seit Jahrzehnten üblich, dass Patienten aus den Ordinationen der Primare vorgereiht werden”, sagt er. In seinem Krankenhaus seien Privatpatient:innen des Primars bevorzugt behandelt worden. „Es wurde sogar schriftlich auf den Überweisungen vermerkt, dass die Patienten vom Chef kommen.” Das Geld, das die Patient:innen für ihre früheren Hüft- oder Knieoperation bezahlen, werde in der Abteilung verteilt. Den höchsten Anteil bekäme der Primar.
Die Pflegerin eines öffentlichen Krankenhauses bietet Termine in den Privatordinationen der Klinikärzte an und koordiniert sie. Das Klinikum Wels-Grieskirchen widerspricht unserem Erlebnis. „Privatpatienten werden weder bevorzugt behandelt noch können OP-Wartezeiten durch den Besuch einer privaten Praxis oder eine Zahlung verkürzt werden.
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