Nach dem Fed-Entscheid steht auch in der Euro-Zone eine Zinserhöhung an. Gut so: Denn die Inflationsrate ist derzeit einfach viel zu hoch.
In den USA hat die Zinswende mit einer sehr deutlichen Ansage begonnen. Die Notenbank Fed erhöht nicht nur den wichtigen Leitzins kräftig, sie kauft auch keine Anleihen mehr. Zudem sind weitere hohe Zinsschritte bereits im Juni und Juli geplant. Das Ziel: Geld soll teurer werden und in der Folge die Inflation sinken. Die Entscheidung in den USA hat auch Folgen für die Eurozone und die Europäische Zentralbank EZB.
Der Mechanismus funktioniert vereinfacht so: Steigt der Leitzins, wird es für Geschäftsbanken teurer, sich Geld bei der Notenbank zu beschaffen. Entsprechend heben sie die Zinsen für Kredite für Unternehmen und Kunden an. Weil diese mehr bezahlen müssen, werden sie ihre Ausgaben überdenken. Sinkt die Nachfrage bei gleichem Angebot, wird auch der Preisanstieg gebremst. So weit die Theorie, die in der Vergangenheit meist gut funktioniert hat.
Die Sorge ist aber immer, ob die Zinserhöhung zu hoch ausfällt und die Wirtschaft ausbremst, weil Kredite zu teuer werden. Dieses Risiko schätzt die Fed geringer ein als die Gefahr für den Wohlstand der Amerikaner. Denn vor allem die, die wenig haben, leiden unter der Inflation. Effekt auch auf Europa Höhere Zinsen bringen auch höhere Erträge. Investoren werden deshalb verstärkt in die USA schauen – Geld fließt zunehmend aus dem Euro- in den Dollarraum. Der Dollar in Euro wird teurer, was die ohnehin hohe Inflation in der Eurozone weiter anheizt. Denn vor allem Öl und Gas werden weltweit in Dollar gehandelt.
Auch wegen dieser Effekte sollte die EZB jetzt den Amerikanern folgen und die Zinsen anheben. Monatelang hat die Notenbank gezögert und beschwichtigt, die Inflationsraten seien nur vorübergehend so hoch. Es sieht inzwischen nicht mehr so aus. Seit Juli 2021 liegt die Inflation stetig steigend über den angestrebten 2 Prozent, zuletzt bei 7,4 Prozent. Im Juli wird die EZB jetzt wohl zinsmäßig nachlegen. Endlich.
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