Eine aktuelle Studie zeigt, dass es nicht zwangläufig am Algorithmus von YouTube und Co. liege, dass Menschen vermehrt extremistische Inhalte konsumieren. Entwarnung gibt es deshalb noch lange nicht.
Die Fachleute um Chen haben 1181 Teilnehmende befragt und deren Internetverhalten ausgewertet, wofür die Probanden ein Add-On in ihrem Browser installieren mussten. Der Untersuchungszeitraum umfasste die Monate Juli bis Dezember 2020. Dabei zeigte sich: Nur drei Prozent der Teilnehmenden, die nicht zuvor schon einen Kanal mit extremistischen oder ähnlichen Inhalten abonniert hatten, schauten solche Videos, weil YouTube ihnen den Clip empfohlen hatte.
Die Studienautorinnen und -autoren räumen jedoch ein, dass sich die Situation vor 2020 deutlich anders verhalten haben könnte. 2019 hatte YouTube seinen Empfehlungsalgorithmus angepasst. Wer sich davor über YouTube radikalisiert habe, sei nicht nachvollziehbar. Darüber hinaus ist nicht öffentlich bekannt, wie dieser Algorithmus eigentlich funktioniert – die Tochtergesellschaft von Google hütet ihn als Betriebsgeheimnis.
Überhaupt, so bemängelt es Sabrina Heike Kessler von der Universität Zürich, hätten Wissenschaftler einige Schwierigkeiten das Userverhalten auf YouTube zu erforschen. Würde das Unternehmen Wissenschaftlern seine Daten zur Verfügung stellen, wären Forschungsfragen leichter, schneller, valider und genauer zu beantworten, sagt die Kommunikationswissenschaftlerin laut dem Science Media Center.
„Selbst wenn nur ein kleiner, aber überzeugter Kreis an Personen durch die Algorithmen an noch mehr problematische Inhalte herangeführt wird, ist auch das eine große Herausforderung für die Demokratie“, erklärt Josephine Schmitt vom Center for Advanced Internet Studies in Bochum. Zudem würden gerade persönliche Empfehlungen extremistische Weltbilder befeuern.
Algorithmen und soziale Medien würden meist fälschlicherweise als Kernproblem für die Verbreitung extremer Inhalte ausgemacht werden. Curd Knüpfer ergänzt: „Der Vorwurf, YouTube sei eine 'Radikalisierungsmaschine', die quasi eine passive Masse ohne Voreinstellungen zum Extremismus bringt, kam hauptsächlich aus journalistischen Kreisen und war stets überzogen. Solche Macht und Effekte haben Medien grundsätzlich nicht.
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