Vergangene Woche gab es eine spektakuläre Hausdurchsuchung bei 'Heute'. Aber nicht nur dort. Es gab auch Sicherstellungsanordnungen für zwei Agenturen, die Inserateschaltungen für das Finanzministerium durchführten. Story von anna_thalhammer
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat vergangene Woche nicht nur bei der Boulevardzeitung"Heute" eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Sie war auch bei jenen Media-Agenturen, die für das Finanzministerium das Inseratengeld verteilten. Die Anordnungen liegen profil vor.
Es geht um den Verdacht, dass das Finanzministerium unzulässig viel Geld in Boulevardmedien gepumpt hat, um im Gegenzug positive Berichterstattung über die neue ÖVP und ihren Chef Sebastian Kurz zu erwirken. Als Beschuldigte werden neben dem Ex-Kanzler und seinem engsten Umfeld, die Bundespartei selbst, mittlerweile auch das Ehepaar Eva und Christoph Dichand stellvertretend für „Heute“ und „Krone“ geführt.
Neben positiver Berichterstattung für Kurz ortet die WKStA auch, dass die Dichands in erpresserischer Art eine Änderung des Stiftungsrechts erwirken wollten, und untermauert das mit verschiedenen Chats, die mit Thomas Schmid ausgetauscht wurden. Dass die Dichands, die selbst im Besitz von Stiftungen sind, sich für eine Änderung der gesetzlichen Bestimmungen eingesetzt hatten, ist kein Geheimnis.
Die Schaltungen nahm das Finanzministerium jedenfalls nicht selbst vor, sondern beschäftigte dafür zwei Agenturen – eine davon ist im 3. Bezirk beheimatet. Sie sollen in deren Auftragverschiedenste Kampagnen ab 2017 geschalten haben, deren Zweck eigentlich journalistisches Wohlwollen gewesen sein soll – und eben nicht der Inhalt wie Familienbonus und ähnliches. Die Geschäftsführung will auf profil-Anfrage keine Stellungnahme dazu abgeben.