In der Politik wachsen Zweifel am Geschäftsmodell des Warenhausbetreibers. Konkurrenten fürchten eine Wettbewerbsverzerrung. Rufe nach einem Beitrag des Eigentümers werden lauter.
Angesichts der hohen Verluste des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof werden Stimmen in Politik und Wirtschaft lauter, die vor einem weiteren staatlichen Kredit warnen. „Es kann nicht sein, dass der Staat mit Steuergeldern das Geschäftsmodell eines kriselnden Kaufhausriesen unterstützt“, sagte Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrats der CDU, dem Handelsblatt.
„Ich sehe für Galeria eine Zukunftsperspektive von höchstens fünf Jahren“, urteilt auch Martin Fassnacht, Handelsexperte von der WHU, Otto Beisheim School of Management: „So traurig das für die mehr als 16.000 Mitarbeiter ist, aber man muss klar sagen, dass das Unternehmen seine Zukunft hinter sich hat.“
Kritisiert wird in der Wirtschaft insbesondere eine Ungleichbehandlung der Unternehmen, sollte Galeria erneut unterstützt werden. „Das wäre eine katastrophale Fehlentscheidung“, sagt Kik-Chef Zahn. „Wir müssen doch alle durch die Krise gehen – nur Galeria wird wiederholt ein Sonderweg ermöglicht.“ Galeria hat bereits insgesamt 680 Millionen Euro an Staatskrediten bekommen – deutlich mehr als jeder andere Händler.
In diese Kerbe schlägt auch der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats. „Aus unserer Mitgliedschaft hören wir in diesen Tagen, dass gerade viele der inhabergeführten Einzelhändler ihre Rücklagen aufgelöst und in das oft über Generationen aufgebaute Lebenswerk haben fließen lassen, um es zu retten“, berichtet Steiger. „Bei besagtem Kaufhausriesen haben wir das nicht beobachten können.
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