Am 23. September beginnt der Prozess gegen den geständigen Ex-Partner von Giulia Cecchettin. Als er seine Freundin nach der Trennung gewaltsam ermordet, gibt es in Italien einen Aufschrei. Seither wird diskutiert, wie die normalisierte Gewalt an Frauen verhindert werden kann.
Die Wut war riesig im November 2023. Der gewaltsame Tod der 22-jährigen Giulia Cecchettin durch ihren gleichaltrigen Ex-Freund schüttelte Italien durch. Opfer und Täter waren beide sehr jung, studierten. Und der Täter stammte aus einer intakten Familie. Hunderttausende von Menschen gingen im ganzen Land auf die Strasse, um ihrer Wut Luft zu machen und um gegen Gewalt an Frauen zu protestieren.
«Differenza Donna» ist eine Organisation, die sich gegen Gewalt an Frauen einsetzt und die nationale Hilfs-Hotline «1522» für betroffene Frauen betreut. Dass der Femizid an Cecchettin eine so grosse Welle der Entrüstung losgetreten habe, habe auch damit zu tun, dass sich viele Menschen im Land mit Cecchettin identifiziert hätten. Sie sei für viele wie eine Art Schwester gewesen, erklärt Ercoli.
Gewalt ist in Italien lange normal gewesen. Autor: Elisa Ercoli Präsidentin einer Hilfsorganisation für Frauen Trotzdem, auch gut ein Jahr nach dem Femizid an Cecchettin wird in Italien im Schnitt alle drei Tage eine Frau durch die Hand ihres Partners oder Ex-Partners umgebracht. Und das Land diskutiert seither, wie patriarchalisch die Gesellschaft in Italien immer noch sei.
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