Die Schulleitung findet seine Dreadlocks zu lang und schließt einen Jungen deshalb vom Unterricht aus. Nun wehrt sich die Familie – und verklagt Gouverneur und Generalstaatsanwalt von Texas.
In der Klage werden der Gouverneur Greg Abbott und Generalstaatsanwalt Ken Paxton beschuldigt, das sogenannte CROWN-Gesetz nicht umzusetzen. Es handelt sich hierbei um ein neues staatliches Gesetz, das Diskriminierung aufgrund von Frisuren und natürlichen Haarstilen verbietet.
In Georges Familie haben offenbar alle Männer Dreadlocks, und das schon seit Generationen. Für sie habe die Frisur eine kulturelle und religiöse Bedeutung, sagt seine Mutter. Darryl Georges Unterstützer sind der Meinung, die anhaltende Suspendierung durch den Schulbezirk verstoße gegen das Gesetz, das am 1. September in Kraft getreten ist.
Nach der Abschaffung der Sklaverei wurde die Frisur der schwarzen US-Amerikaner zu einem politischen Statement. Obwohl der Civil Rights Act von 1964 die Diskriminierung aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Religion, Geschlecht und nationaler Herkunft verbot, wurden schwarze Menschen weiterhin beruflich und gesellschaftlich stigmatisiert, auch weil sie sich nicht den weißen, europäischen Schönheitsstandards und -normen anpassten.
Das Problem der rassistisch motivierten Diskriminierung auf Grund der Haare am Arbeitsplatz besteht in den USA seit Langem, ebenso an öffentlichen und privaten Schulen. Im Jahr 2018 forderte ein weißer Schiedsrichter in New Jersey einen schwarzen Ringer einer High School auf, seine Dreadlocks abzuschneiden oder den Kampf abzubrechen.
Laut der nun erstatteten Klage in Texas hätten Gouverneur Abbott und Generalstaatsanwalt Paxton den Schüler in seinen verfassungsmäßigen Rechten nicht gegen Diskriminierung und gegen Verletzungen seiner Rede- und Meinungsfreiheit geschützt. Darryl George »sollte die Erlaubnis haben, sein Haar so zu tragen, wie er es möchte«.
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