„The Woman King“ im Kino: Bis ins späte 19. Jahrhundert kämpfte in Westafrika ein rein weibliches Regiment im Königreich Dahomey. Jetzt erzählt ein großartiger Hollywood-Film von ihnen.
) hier ansonsten sehr effektiv erzählt, hat eine klassische Struktur, bei einem so ungewöhnlichen Stoff schadet das nicht. Zusammen mit der jungen Rekrutin Nawi betritt man die Welt der Agojie. Sie dürfen mit im königlichen Palast leben, abgeschirmt vom Volk und den Männern. Aber der Respekt, den man ihnen zollt, hat einen Preis: Die Agojie verpflichten sich auf Ehelosigkeit.
die neue 007 war. Man liebt sie sofort für ihre Mischung aus Warmherzigkeit und fröhlicher Brutalität. Ihre Fingernägel sind lang und spitz - für den Nahkampf. Denn, sagt sie:"Ohne Augen ist der Kampf schnell vorbei.", von der man mittlerweile natürlich nichts anderes erwartet, als dass sie jeden Film dominiert, erhebt und ganz generell zu einem besseren macht.
Ihre Weltwundheit kontrastiert sehr schön mit dem immer etwas von sich selbst beschwipsten König Ghezo. John Boyega spielt ihn mit sichtlichem Vergnügen an der Ambivalenz. Ghezo fördert zwar die Agojie und vertraut auf Naniscas Wort. Aber ein Protofeminist ist er deshalb noch lange nicht.
Bei aller Freude an den herrlich choreografierten Kampfszenen und dem gewaltigen Stolz, den die Agojie ausstrahlen:"The Woman King" tut dankenswerterweise nie so, als seien diese Amazonen nicht auch Teil des Systems, das alle Stämme, ob Dahomey, Oyo, Portugiesen oder Briten, fest im Griff hat: des Patriarchats.
, USA 2022 - Regie: Gina Prince-Bythewood. Buch: Dana Stevens. Kamera: Polly Morgan. Mit: Viola Davis, Thuso Mbedu, Lashana Lynch, John Boyega. Sony, 135 Minuten. Kinostart: 6. Oktober 2022.