Kürzlich tagte das Berliner Behindertenparlament erstmals im Berliner Abgeordnetenhaus. Es ging um Sichtbarkeit, Austausch und konkrete Forderungen.
BERLIN taz | Im Plenarsaal des Berliner Abgeordnetenhauses tagt an diesem Samstag ein besonderes Parlament. Es sind hundert Menschen mit unterschiedlichsten Beeinträchtigungen. Sie scheinen die gesamte Bandbreite von „irgendwie-anders-besonders“ zu vertreten. Manche sprechen anders. Aber sie sprechen. Manche können nicht laufen. Aber sie rollen . Manche trauen sich kaum. Aber sie hören zu. Manchen sind andere Menschen schnell zu laut und zu viel. Aber sie sind dort.
Der derzeitige Präsident des Abgeordnetenhauses heißt Dennis Buchner. Er spricht ein paar einleitende Worte zu Beginn der Veranstaltung im Plenarsaal. Das Behindertenparlament „stößt Veränderungen an und gibt konkrete Forderung an die Hand“, sagt er. Das verdiene seinen großen Respekt. Ein Vorbereitungsteam aus Einzelpersonen und Organisationen hatte seit 2020 auf die Bedarfe von mindestens 9 Prozent der Berliner Bevölkerung aufmerksam gemacht.
Die Stimmung ändert sich mit Beginn der Fragen an die Abgeordneten. Die Anwesenden werden ruhiger, die Beiträge werden ernster. Aus den Wortmeldungen geht hervor, wo genau die Barrieren vor behinderten Menschen stehen. Ein Sozialticket, günstiger als 29 Euro pro Monat „Wir sind noch nicht da, wo wir sein müssen“, gibt Bettina Jarasch zu. Sie ist neben anderen Senator:innen erschienen, um sich die Belange des Behindertenparlaments anzuhören. Sie und die anderen Politiker:innen gehen ausführlich darauf ein und beschreiben gleichermaßen, welche Anstrengungen schon unternommen werden und wurden.
Die Schwierigkeiten beträfen allerdings nicht nur Menschen mit kognitiven und körperlichen Behinderungen, sondern auch psychisch Kranke. Darauf weist eine Parlamentarierin hin, die sich online zugeschaltet hat. Menschen mit seelischen Problemen hätten oft nicht den Mut, für sich zu sprechen und seien nicht in der Lage, auf ein Amt zu gehen, um sich die notwendige Unterstützung zu holen. „Das muss einfacher werden“, fordert auch ein anderer Stimmberechtigter.
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