Die Hamburger Afro-Futurismus-Reihe steuert auf ihren glitzernden Höhepunkt zu: Am Sonntag spielt das Sun Ra Arkestra in der Elbphilharmonie.
HAMBURG taz | Am Anfang war die Frage: „Kann eine Gemeinschaft, deren Vergangenheit mutwillig ausradiert wurde und deren Kräfte infolgedessen von der Suche nach lesbaren Spuren ihrer Geschichte absorbiert werden, sich überhaupt eine mögliche Zukunft ausmalen?“ Der amerikanische Autor Mark Dery stellte sie mit Blick auf die afro-amerikanische Gemeinschaft in seinem 1993 erschienen Aufsatz „Black to the...
Als Verlängerung der Bürgerrechtsbewegung ins extraterrestrische, bietet George Clinton mit Bands wie Parliament und Funkadelic in den 70ern ein technologisch runderneuerte Schwarze Arche Noah, das Mothership. Herbie Hancock steuert ein Raumschiff auf seinem 74er-Album „Thrust“ durch lilafarbene Wolken, befeuert von Space-Funk-Synthesizern.
Wobei sich Sun Ra weniger für Schubumkehr und Umlaufbahnen interessierte als für die Versprechen des Weltalls: grenzenlose Freiheit in Raum und Zeit. Für jemanden, der 1914 geboren als Schwarzer in der gesellschaftlichen Enge der Südstaaten aufwächst, sind es sehr attraktive Aussichten da oben. Geleitet wird dieses musikalische Theater inzwischen von Marshall Allen, seit den späten 50ern Sun Ras Weggefährte. Auch mit unglaublichen 98 Jahren spielt Allen noch ein furchteinflößendes Altsaxophon, navigiert aber hauptsächlich dieses gute Dutzend mit seinen Trompeten und Saxophonen, Flöten und Percussioninstrumenten, Keyboards und Kontrabässen durch einen unvorhersehbaren Strom kosmischer Töne.
„Black Power und Free Jazz kollidieren mit dem Modestil von ‚Superfly‘“, schrieb die New York Times über den Film, der damals nicht in die Kinos kam und viele Jahren lediglich als raubkopierter Mythos unter VHS-Sammler:innen kursierte. Inzwischen liegt das Zeitdokument restauriert und in voller Länge wieder vor und ist zum Abschluss des Afro-Futurismus-Programms noch zweimal in Hamburg zu sehen.
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