Wegen der hohen Inflation halten die Menschen in Deutschland ihr Geld zusammen – das bekommt der Einzelhandel zu spüren. Im Geschäft mit Lebensmitteln gibt es historische Umsatzrückgänge.
Im März setzte der deutsche Einzelhandel nach vorläufigen Berechnungen real 2,4 Prozent weniger um als im Februar.Die Konsumzurückhaltung der Verbraucher in Deutschland setzt dem Einzelhandel immer mehr zu. Im März schrumpfte der preisbereinigte Umsatz der Unternehmen gemessen am Vorjahresmonat kräftig. Im Handel mit Lebensmitteln errechnete das Statistische Bundesamt den stärksten Erlösrückgang seit fast 30 Jahren.
Besonders auffällig: Der Erlös mit Lebensmitteln fiel im März preisbereinigt um gut zehn Prozent binnen Jahresfrist. „Dabei handelt es sich um den stärksten Umsatzrückgang zum Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994“, teilten die Statistiker am Dienstag mit. Ein Grund dafür dürften die teuren Nahrungsmittel sein, deren Preise im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um mehr als 22 Prozent stiegen.
nicht nur auf gestiegene Rohstoffkosten und Energiepreise zurückzuführen. Der Allianz-Trade-Inflationsexperte Andy Jobst sprach von „übermäßigen Gewinnmitnahmen“ und Anzeichen von zu wenig Wettbewerb in Bereichen mit besonders starken Preissteigerungen, zum Beispiel bei Herstellern von Milchprodukten und Eiern, aber auch bei nicht-saisonalem Gemüse und Obst. Internationale Konsumgüterhersteller hatten die Vorwürfe zurückgewiesen.
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