Beispielrechnungen zeigen, wie viel Strompreisbremse und Gaspreisdeckel an Entlastung für die Haushalte bringen können.
Eine vierköpfige Familie mit 20.000 Kilowattstunden Verbrauch könnte ihre Gaskosten um 1600 Euro jährlich senken. Ein Ehepaar mit einem Jahresverbrauch von 12.000 Kilowattstunden würde 960 Euro weniger an ihren Energieversorger überweisen müssen.Die Hilfen der Regierung wären also beträchtlich, könnten aber nicht verhindern, dass die Verbraucher mehr für Energie zahlen müssen als vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine.
Wann die Ampel-Koalition Strompreisdeckel und Gaspreisbremse aktiviert, ist derzeit noch unklar. Während Habecks Fachleute bereits an der Stromsubvention tüfteln, berät über die Gashilfe zunächst eine Expertenkommission. Der Wirtschaftsminister rechnet Mitte Oktober mit konkreten Vorschlägen des Gremiums.
Am Freitag beschloss der Bundestag eine Entlastung beim Kauf von Gas, die den Haushalten schnell zugutekommt. Ab 1. Oktober kassiert der Fiskus nur noch sieben statt 19 Prozent Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme. Bundesfinanzminister Christian Lindner bezifferte die finanzielle Erleichterung auf zwei Milliarden Euro bei der Fernwärme, hinzu kommen elf Milliarden bei der Mehrwertsteuer. Die Steuersenkung ist bis Frühjahr 2024 begrenzt.
Derweil zeichnet sich ab, dass auch Energie- und Mineralölkonzerne einen Teil ihrer horrenden Übergewinne wieder an die Allgemeinheit zurückgeben müssen. Die EU-Staaten haben sich laut tschechischem Ratsvorsitz darauf geeinigt, die Unternehmen zur Finanzierung der Entlastungen heranzuziehen.