Im Fall des sexuellen Übergriffs im Kölner Agrippabad hat die Polizei die Nationalitäten der Tatverdächtigen genannt. Warum?
Man orientiere sich dabei am Pressekodex und einem Medienerlass. So nennt der Pressekodex als einen der Gründe für eine Nennung der Herkunft von Straftätern und Straftäterinnen: „Eine Straftat wird aus einer größeren Gruppe heraus begangen, von der ein nicht unbeachtlicher Anteil durch gemeinsame Merkmale wie ethnische, religiöse, soziale oder nationale Herkunft verbunden ist.
Als Beispiel werden die Ereignisse der Kölner Silvesternacht 2015/16 genannt. Im Pressekodex legt der Deutsche Presserat Richtlinien für die journalistische Arbeit fest – von der Achtung der Menschenwürde bis zur Unschuldsvermutung, vom Opferschutz bis zur Trennung von Werbung und Redaktion. Die meisten deutschen Verlage achten ihn.
Dort heißt es: „Auf die Zugehörigkeit zu einer Minderheit wird in der internen und externen Berichterstattung nur hingewiesen, wenn sie für das Verständnis eines Sachverhalts oder für die Herstellung eines sachlichen Bezugs zwingend erforderlich ist. Die ‚Leitlinien für die Polizei des Landes Nordrhein-Westfalen zum Schutz nationaler Minderheiten vor Diskriminierungen‘ sind zu beachten.
Der Vorfall im Agrippabad hatte für einen größeren Polizeieinsatz gesorgt. Die acht Tatverdächtigen sollen das Mädchen bedrängt und im Außenbecken des Schwimmbades sexuell missbraucht haben. Einer der Tatverdächtigen soll der 13-Jährigen beim Untertauchen in die Bikinihose gegriffen haben. Die Ermittlungen dauern an. In der Berichterstattung auf EXPRESS.de zu dem Fall wurden und werden die Nationalitäten der Tatverdächtigen nicht genannt.
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