Wolfgang Schäuble (†81, CDU) verrät in seinen Memoiren eine Intrige zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise – CSU-Stoiber wollte, dass er Angela Merkel stürzt
Inhaltlich lagen sie oft über Kreuz. Aber am Ende hat der an Weihnachten verstorbene Finanzminister Wolfgang Schäuble immer zu Angela Merkel gehalten.
Wie groß die Spannungen waren, die die Flüchtlingskrise in der Union ausgelöst haben, das schildert Schäuble in seinem letzten Buch, das kommende Woche erscheint und in Teilen vom „Stern“ vorab publiziert wird .Demnach soll Ex-CSU-Chef Edmund Stoiber damals probiert haben, Schäuble zum Sturz von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu bewegen.
Er habe das aber entschieden abgelehnt, schreibt Schäuble. „Das war mein Verständnis von Loyalität, das nach heutigen Maßstäben vielleicht ein wenig antiquiert erscheint.“Die ganze Idee, er könne anstelle Merkels Kanzler werden, nannte Schäuble im Rückblick „einigermaßen absurd“. „Eigentlich konnte Merkel in jeder Phase wissen, dass sie sich auf mich verlassen konnte.
„Als die Kanzlerin am 4. September 2015 die im Rückblick für diese Krise zentrale Entscheidung traf, die Grenzen angesichts der katastrophalen Zustände am Bahnhof von Budapest, wo Flüchtlinge zu Tausenden gestrandet waren, weiterhin offenzuhalten, fand ich dies aus humanitären und europapolitischen Gründen richtig“, schrieb er.
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