Die Sanktionen des Westens gegen Russland haben drastische Folgen: Der Rubel bricht um 30 Prozent ein, vor den Bankautomaten bilden sich Schlangen. Droht dem russischen Finanzsystem nun der Kollaps?
Manche kamen gleich zur Bankzentrale, in der Hoffnung, dass es dort noch irgendetwas geben könnte. Dollar, Euro, Franken, irgendetwas wollten sie aus der Moskauer Tinkoff Bank mitnehmen, Hauptsache Scheine."Ich habe schon drei Stunden lang Automaten der Bank abgefahren", erzählt der Moskowiter Ewgenij im Wirtschaftssender. Am Ende sei er sich wie in einem ironischen Spiel vorgekommen: Finde einen Bankautomaten, der tatsächlich noch Geld hat.
An diesem Montag dürfte vielen Russen jedoch kaum noch zum Scherzen zumute sein: Über Nacht ist die Landeswährung Rubel in die Tiefe gekracht, hat binnen Stunden zwischenzeitlich rund 30 Prozent an Wert verloren."Das ist ein absolut brutaler Kollaps des Rubel", meint Karl Schamotta, Währungsexperte beim Zahlungsdienstleister Corpay. Mussten Russen für einen Dollar noch Ende der vergangenen Woche 83 Rubel hinlegen, sind am Devisenmarkt nun 119 Rubel fällig.
Die Profianleger an den Börsen trifft der schnelle Kollaps der russischen Währung ebenso auf dem falschen Fuß wie die Millionen Menschen im Land. Noch am Freitag hatte sich die MoskauerDie Sanktionen entziehen dem Rubel sein wichtigstes Kapital Es sind die Finanzsanktionen von Europäischer Union und Vereinigten Staaten, die die Anleger am internationalen Finanzmarkt und die Menschen auf den Straßen Moskaus nun verunsichern: zumindest einige wichtige russische Finanzinstitute sind vom internationalen Zahlungssystem Swift abgeklemmt und der Westen sanktioniert sogar die russische Zentralbank höchstselbst.
Bislang war das Vertrauen da. An mittelgroße Kurskapriolen hatten sich die Russen längst gewöhnt, aber im Grunde konnten sie sich darauf verlassen, dass die russische Zentralbank im Falle heftiger Turbulenzen am Devisenmarkt eingreifen würde. Dass sie in einer Krise Putins Devisenreserven anzapfen würde, eine mit rundgefüllte Schatzschatulle des Staates voller Fremdwährungen, Anleihen und anderer Wertpapiere.
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