Der Tigris führt immer weniger Wasser, an seinen Ufern haben die Anwohner mit Dürre und Hitze zu kämpfen. Eine Fotografin ist von der Quelle bis zur Mündung gereist: Sie traf Menschen, die dem Elend etwas entgegensetzen.
Dies ist die Geschichte einer besonderen Reise auf dem großen Fluss, die die Fotografin Emily Garthwaite unternommen hat. Sie fuhr mit Gleichgesinnten den gesamten Strom hinab bis zur Mündung. Die Planung begann 2019, im Frühling 2021 brachen sie auf. Das Ganze dauerte rund 70 Tage, mehr als 60 verschiedene Boote kamen zum Einsatz.
Garthwaite sagt, sie wollte den Fluss nicht nur von seinen Ufern aus beschreiben, sie wollte ihn erfahren. Sie erhoffte sich, dadurch nicht nur die vielen Probleme zu sehen, die den Tigris heute bedrohen, sondern auch seinen Reichtum. Und sie wollte die Widerstandskraft jener Menschen dokumentieren, die von ihm abhängig sind.
Wer heute vom Tigris spricht, sagt Garthwaite, komme nicht umhin zu sagen, dass der Fluss von einst nicht mehr viel mit dem Fluss von heute zu tun habe. 30 Millionen Menschen leben am und vom Tigris. Doch dem Fluss geht es schlecht.
Wo Euphrat und Tigris zusammenfließen, ist das Wasser verseucht. Dort sammelt sich, was über die Flussstrecke an Abwasser, Müll und Chemikalien unkontrolliert in den Fluss abgelassen wurde. Wasserfilteranlagen gibt es zwar noch, aber sie verfallen und sind nicht mehr effektiv.
– über Ungerechtigkeiten in einer globalisierten Welt, gesellschaftspolitische Herausforderungen und nachhaltige Entwicklung. Die Reportagen, Analysen, Fotostrecken, Videos und Podcasts erscheinen in einer eigenen Sektion im Auslandsressort des SPIEGEL. Das Projekt ist langfristig angelegt und wird von der Bill & Melinda Gates Foundation unterstützt.
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