Mit umgedrehter Nationalflagge demonstrieren niederländische Bäuer*innen. Die Fahne ist auch Symbol einer zunehmend rechten Protestbewegung.
Ein Artikel vonNeulich, am „Prinsjesdag“, waren sie auf einmal wieder da: die umgedrehten Fahnen, geschwenkt von wütenden Protestierenden. Der „Prinsjedag“ ist ein traditioneller Festtag, der im September das Parlamentsjahr in Den Haag eröffnet. Die Protestierenden reckten sich der königlichen Kutsche entgegen, in der Willem- Alexander samt Frau und Tochter vom Palast ins Parlament und zurück fuhr, wie es das folkloristische Prozedere dieses Tags vorsieht.
Massenhaft bekannt wurde das Symbol im Juni, als sich zehntausende Bäuer*innen in Stroe versammelten, einem winzigen Dorf ziemlich genau in der Mitte des Landes. Bei ihrer Kundgebung gegen den Regierungsplan, die Stickstoff- Emissionen bis 2030 zu halbieren, waren die Flaggen deutlich sichtbar.
Recherchefonds Ausland e.V.Dieser Artikel wurde möglich durch die finanzielle Unterstützung des Recherchefonds Ausland e.V. Sie können den Recherchefonds durch eine Spende oder Mitgliedschaft fördern.Wiederentdeckt aber haben die Bäuer*innen die Fahnen nicht. Ende 2018 formierte sich, den Beispielen aus Frankreich und Belgien folgend, auch in den Niederlanden eine Gelbwestenbewegung.
Die Argumentation dieses Mannes hört man den Niederlanden häufig, vor allem dort, wo die Parole „Rutte, verpiss dich“ ertönt oder die Flagge umgedreht hängt.
„Wir sind keine Rassist*innen. Alle sind hier willkommen“, ist das Erste, was Marco Geelen und seine Freunde sagen. Es ist einen Monat später, ein warmer Samstagabend. Vier Männer mittleren Alters sitzen an einem Holztisch vor dem Biercafé Morshuis. Alle außer Geelen wollen anonym bleiben Sie sprechen mit dem schweren Akzent der Grenzregion Twente und lachen viel und polternd.
Einig sind sie sich, dass heute das ganze Land in einer Notlage sei: Stickstoff, Asylsuchende, Energiepreise. Zwei von ihnen, die letztes Jahr noch die Rutte-Partei VVD wählten, haben damit nun abgeschlossen. Geelen wählt ohnehin den Rechtspopulisten Wilders. „Auch wenn manche seiner Auffassungen schon seltsam sind.“
Vor allem entfernen sich viele Gebiete der Provinz „platteland“ immer mehr vom politisch, kulturell und wirtschaftlich dominanten Westen des Landes. Von der „Peripherisierung der Protestwähler*innen“ wird in der Studie geschrieben. Und: „Die Trennlinie zwischen Establishment und Non-Establishment ist ein fundamentaler Konflikt für den künftigen Kurs der Gesellschaft.“René Cuperus, ein bekannter Politologe und Publizist, ist einer der beiden Autoren.
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