Die Reederei MSC mit Hauptsitz in Genf entsorgt Frachter am Strand von Alang. Die Entsorgung der Schiffe in Indien ist rechtlich umstritten.
Am 20. Februar 2023 beschleunigt die MSC Floriana ein letztes Mal. Danach wird sie mit grossem Tempo auf einen Strand in Indien gesetzt. In den folgenden Monaten wird das Schiff in Stücke zerschnitten.
Auch bei der Entsorgung der MSC-Floriana gibt es Hinweise dafür, dass diese gar nicht nach Indien in das Schiffsrecycling hätte gebracht werden dürfen – Indizien liefert etwa die Fahrt des Schiffes von Europa bis zum Schrottplatz. Die Industrie in Alang ist ein wichtiger Wirtschaftszweig im indischen Bundesstaat Gujarat. Die Schiffe werden am Strand, noch halb im Wasser liegend, auseinandergebaut. Der Stahl wird danach eingeschmolzen und weiterverkauft. Weiterverkauft und in Umlauf gebracht wird auch alles andere: Möbel, Rettungsboote, Seile. Und mit den alten Schiffen kommen auch giftige Stoffe wie Asbest, Schwermetalle, Ölreste, teilweise auch radioaktive Materialien nach Indien.
MSC streitet ab, dass die Öllecks am Strand in Zusammenhang mit der Schiffsverschrottung steht: «Die indischen Behörden haben bestätigt, dass es in den letzten drei Jahren in Alang beim Schiffsrecycling keine Vorfälle von Ölverschmutzung gegeben hat.» MSC ist Stammkunde in IndienMit der MSC Floriana werden aktuell fünf Schiffe von MSC in Indien abgewrackt. Über 90 sollen es laut «Shipbreaking Platform» alleine im letzten Jahrzehnt gewesen sein.
Zusammen mit der Juristin Kathrin Betz hat er ein Buch über die Hochseeschifffahrt der Schweiz geschrieben. Die beiden haben Anfang dieses Jahres auch den Abwrackstrand in Alang besucht. Dass die Reederei MSC mit Hauptsitz in Genf in Indien ihre Schiffe entsorgt, finden sie rechtlich heikel. Die beiden Juristen widersprechen: «Die Basler Konvention hat einen Passus drin, der auch das Organisieren der Verbringung von der Schweiz aus zwischen Drittstaaten erfasst», so Betz. Zudem bestehe dabei für MSC eine Meldepflicht – dessen Einhaltung das BAFU kontrollieren müsse.
Alla Pozdnakova, Professorin für Maritimes Recht an der Universität Oslo, erklärt es so: «Sobald der Eigner beschlossen hat, das Schiff zu entsorgen, darf es nicht mehr aus dem OECD-Raum gebracht werden.»
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