Olaf Scholz trifft Bürger:innen zum Kanzlergespräch in Cottbus. Die Leute wollen Antworten zum Ukraine-Krieg, zur Rente und zum Fachkräftemangel.
COTTBUS taz | Doreen Rotter hat sich akribisch vorbereitet. Eine ganze Mappe mit Fakten und Fragen hat die 49jährige Leiterin einer Pflegeeinrichtunger für Senioren und Menschen mit Behinderung in Cottbus angelegt. Auf mehreren Seiten hat sie aufgeführt, was aus ihrer Sicht im Argen liegt. Beispiel Ausbildung: Viele Plätze bleiben offen, bis 2030 werden etwa 300.000 Pflegekräfte fehlen – „erschreckende Zahlen“.
Die jungen Leute fehlen Bis in die frühen Nullerjahre war die Arbeitslosigkeit das allgegenwärtige Thema im Osten. Die ehemals volkseigenen Betriebe waren verkauft, viele geschlossen worden, „abgewickelt“ wie es hieß. Inzwischen ist die Generation der einstigen Arbeitslosen in Rente, wer jung war und keinen Ausbildungsplatz fand, ging in den Westen. Fast vier Millionen Menschen haben den Osten seit Anfang der 90er gen Westen verlassen.
Heimspiel beim Thema Ukraine So etwa als es um den Krieg in der Ukraine geht. Eine ältere Frau mit Perlenkette hat sich gemeldet und wird gleich als Dritte drangenommen. Sie gehöre zu nicht zu den Querdenkern und auf keinen Fall zu den Rechten, sagt sie und blickt auf ihren Zettel. Aber zu jener Generation, die kurz nach dem zweiten Weltkrieg aufgewachsen sei und die Verbrechen Deutschlands insbesondere gegenüber der damaligen Sowjetunion vermittelt bekam.
Abfuhr für Reichsbürger Aber man müsse ein angegriffenes Land unterstützen, sagt der Kanzler, Putin müsse verstehen, dass es nicht ginge, „ein Stück seines Nachbarn zu fressen“. Einfach nur zu verhandeln reiche deshalb nicht aus, mit der Waffe an der Schläfe, könne man nur die eigene Kapitulation unterschreiben, erklärt Scholz.
Einwanderung bitte nur für nützliche Migranten Wenn man Streit vermeiden wolle, antwortet der Kanzler, tue man am besten gar nichts. Die Ampel aber wolle die Sachen anpacken, „mit ein bisschen weniger Getöse, wenn’s nach mir ginge.“ Aha. Das hatte er in Meseberg so nicht gesagt.
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