Navid Kermani zur Lage in Iran: Kanzler ergreift mit seinem Schweigen Partei
Nur Druck von außen könne etwas verändern in Iran, sagt der deutsch-iranische Schriftsteller Navid Kermani. Kanzler Scholz "ergreife mit seinem Schweigen Partei für das Regime".Der deutsch-iranische Schriftsteller Navid Kermani hat viele Kontakte in den Iran. Im heute-journal-Interview äußert er sich zu den Protesten in...
war ja nicht die erste. Und dennoch geht es immer weiter. Ich möchte es vielleicht mit den Worten einer ehemaligen Parlamentsabgeordneten sagen, die ja selbst eigentlich zum System gehört: "Dieser Geist ist nicht mehr in die Flasche zurückzubekommen." Wegen Menschenrechtsverletzungen gegen Protestierende fordert die einst im Iran verfolgte Frankfurter Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg Aufklärung durch eine UN-Kommission.Aber klar ist auch, das ist keine Sache von ein, zwei, drei, vier Wochen. Das wird womöglich lange dauern. Das ist ein waffenstarrendes System. Es hat eine Reihe vieler gewaltbereiter Anhänger, die ihr Leben oder ihre Zukunft zu verlieren haben.
Es ist ähnlich dem Kampf gegen die Apartheid. Hier haben wir ja auch eine Art Apartheid, eine Geschlechter-Apartheid. Der hat auch Jahre gedauert und diese Beharrlichkeit im Innern und der Druck von außen, der Politik, aber auch der Zivilgesellschaften von außen, der hat dazu geführt, dass die Apartheid zuende ging. Nur ein solcher Druck kann womöglich dazu führen, dass auch dieses Regime endlich verschwindet.
das habe ja gar nichts mit dem Islam zu tun. Dann wurden unter lautem Getöse Sanktionen beschlossen, die aber rein symbolisch sind.