Franz Xaver Kroetz schreibt nun Gedichte statt Theaterstücke. Ein Gespräch über das Alter, Reue und die Momente des Glücks SZPlus
Er kann es noch immer. Franz Xaver Kroetz, 75, geht voran ins Wohnzimmer seines Hauses in Obermenzing und redet schon los. Es sollte um die Premiere seines Theaterstücks"Der Drang" gehen, die bereits bei Ausbruch der Pandemie verschoben wurde. Nun muss das Stück wieder geschoben werden, wegen einer Erkrankung.
Macht nichts, denn es ist wie immer, wenn man den Dramatiker undtrifft: Kroetz ist unberechenbar. Er will gar nicht über das Theater sprechen. Lieber über seinen neuen Gedichtband, seine Besäufnisse, seinen Jähzorn, was er alles bereut, warum er noch schreibt und er heute sein Leben ganz anders leben würde. Kroetz redet, als sei es das letzte Interview seines Lebens. Die Wanduhr tickt, ganz schön schnell.