MEINUNG: DW-Redakteur Hendra Pasuhuk bezeichnet die Entschuldigung der Niederlande für den kolonialen Sklavenhandel als 'halbherzig', denn 'eine aufrichtige Entschuldigung bedeutet auch, Bereitschaft zu zeigen, den verursachten Schaden wiedergutzumachen.'
diskutiert. Der Druck auf die Regierung wuchs, als sich die Städte Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht formell für den Sklavenhandel entschuldigten.Bereits im Februar hatten die Niederlande sich bei Indonesien, ihrer ehemaligen Kolonie Ostindien, entschuldigt. Dabei ging es aber nicht um Sklaverei, sondern um von ihren Truppen im Unabhängigkeitskrieg Indonesiens verübte Gewalttaten.
Doch noch vor der Ansprache hatte es heftige Debatten gegeben. Kritiker sagen, das Datum sei willkürlich gesetzt. Interessensgruppen in den Niederlanden sagen, dass der 1. Juli 2023 das richtige Datum wäre, da es dann genau 160 Jahre her sein wird, dass die Sklaverei in der niederländischen Karibik abgeschafft wurde.Nicht nur deshalb wirkt diese Entschuldigung halbherzig.
Eine aufrichtige Entschuldigung bedeutet auch, Bereitschaft zu zeigen, den verursachten Schaden wiedergutzumachen - so weit das möglich ist. Immerhin will die Regierung wohl 200 Millionen Euro in Projekte stecken, die das Bewusstsein für die Sklaverei im niederländischen Kolonialreich schärfen. Reparationszahlungen sind allerdings kein Thema, dabei wären konkrete Entschädigungen viel stärkere Symbole der Wiedergutmachung.
Dies in Kombination mit der offenen Aussprache über Fehler würden die Chancen erhöhen, dass die Entschuldigung auch angenommen wird. Dies wäre eine wichtige Voraussetzung für einen vertrauensvollen Umgang miteinander in der Zukunft. Das Königshaus hat sich bisher übrigens noch nicht entschuldigt. Immerhin: Anfang 2022 teilte der König mit, die Goldene Kutsche solle nicht mehr genutzt werden.
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