Jacqueline W. und Markus L. waren acht Jahre lang ein Paar, standen in Berlin zusammen Drogen, Corona und mehrere Winter ohne Wohnung durch. Dann zündet sie sein Zelt an.
Jacqueline W., damals 38 Jahre alt, mochte es, Tiere nachzuahmen, aber Markus L. reagierte genervt: „Halt doch endlich die Klappe, ich will Zeitung lesen!“ Sie habe geantwortet: „Du kleine männliche Hure, halt doch selber die Fresse!“ Er ging um die Mauer, um sie zur Rede zu stellen. Dann, so erzählt er vor Gericht, hat er sie das erste Mal gesehen.
Zwei Monate nach diesem ersten Kennenlernen sind die beiden ein Paar, sie ziehen zusammen durch die Stadt, unter den Obdachlosen kennen sie viele nur noch zusammen. Wenn Markus L. von dieser Zeit erzählt, lächelt er. „Das war alles schön und gut.“ Man passt aufeinander auf. Markus L. erzählt auch bald von den schlechten Tagen, von den Schlägen.
Der Lebensweg von Jacqueline W. wird in verschiedenen Sitzungen erzählt. Geboren sei sie 1977, ihre Eltern seien bei der Geburt der Tochter erst 17 Jahre alt gewesen. Die Mutter sei jung gestorben, der Vater verschwunden, Jacqueline W. kam in Heimen und Pflegefamilien unter. Dort sei sie oft eingesperrt und geschlagen worden. Seit ihrem 18. Geburtstag lebt sie auf der Straße. Markus L. glaubte ihr nicht die ganze Geschichte, habe zu ihr gesagt: „Das kennst du doch aus irgendeinem Film.
Die Rechtsanwältin Heide Schallert sagt über die Zeit auf der Straße: „Es gab aber auch Zeiten, wo sie sich in der Obdachlosigkeit wohlgefühlt hat.“ Sie habe Fotos von der Natur gemacht und Blumen nahe ihres Zeltlagers gepflanzt. Zwischendurch habe Jacqueline W. eine Zeit lang mit dem Krankenpfleger Frank N. zusammengelebt.
Er nennt sie vor Gericht sein „kleines graues Mäuschen“, erzählt aber auch von ihren dunklen Seiten. „Eigentlich ist sie eine ganz Liebe“, sagt er, „nur eben manchmal legt sich ein Schalter in ihr um.“ Eifersucht war ein Thema in ihrer Beziehung, sie neidete ihm jegliche Freundschaft, besonders zu anderen Frauen.Schon mehrmals stand sie vor Gericht, unter anderem wegen Widerstands gegen die Polizei und weil sie Markus L. mit einer Bratpfanne geschlagen haben soll.
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