Die Bilder des UkraineRussiaWar erzeugen kaum zu ertragenden Druck. Dabei ist es Zeit für Nüchternheit. Und für eine neue Friedensbewegung gegen allseitigen Imperialismus, schreibt chawichawi.
Der Slogan #StandWithUkraine steht für Solidarität, verpflichtet aber nicht zur Glorifizierung Foto: Martin Schutt/dpa
Es ist Zeit für Nüchternheit. Also setze ich ein paar unvollständige Gedanken zusammen, auf dass wir ohne Fanfare irgendwann die Welt wieder als eine Ganze denken können. Erneut nach Syrien zu blicken ist kein Whataboutism. Der Westen sah dem Gemetzel dort zu, denn der „Krieg gegen den Terror“ schuf eine Gemeinsamkeit zwischen Europa, den USA und Putin – westlicher Realismus. An Syrien versagte gleichfalls die Friedensbewegung, brachte kaum einen Protest zuwege, weil das Freiheitsbegehren der Syrer:innen nicht in eine veraltete, verengte Variante von Antiimperialismus passte.
Solidarität verpflichtet nicht zur Glorifizierung Die Ukraine braucht sichere staatliche Existenz in Souveränität; dem gilt der Slogan #StandWithUkraine. Aber die Vorkriegs-Ukraine mit ihrer Kombination von Armut und Oligarchentum, flankiert von nationalistischen Geschichtsbildern, war nicht gerade ein Systemideal. Das darf jetzigen Beistand nicht mindern, aber genauso wenig verpflichtet Solidarität zur Glorifizierung.
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