Konjunkturforscher Jan-Egbert Sturm rechnet für die Schweiz im Winter mit einer stagnierenden Wirtschaft.
Verglichen mit einem Shutdown wie beim Ausbruch der Corona-Pandemie seien das aber durchaus die besseren Aussichten, sagte der Direktor der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich im Interview mit dem"Sonntagsblick".
Derzeit finde auf der Welt eine Blockbildung in ausgeprägtem Masse statt und die politischen Risiken für Unternehmen würden grösser, erklärte Sturm mit Blick auf die angespannten Lage in der Weltpolitik mit den USA und Europa auf der einen und Ländern wie Russland oder China auf der anderen Seite."Makroökonomisch betrachtet ist es das Gegenteil von Diversifizierung und führt teilweise zur Despezialisierung.
Zudem zeige die Energiekrise auf, dass fossile Brennstoffe keine Zukunft hätten, so Sturm weiter."Das Tempo für eine grüne Wende dürfte sich dadurch deutlich erhöhen. Dafür zahlen wir jetzt innerhalb kürzester Zeit einen sehr hohen Preis. Das führt zu Wohlfahrtsverlusten." Hinzu komme, dass in der zweiten Phase der Pandemie enorme Mengen an Industriegütern konsumiert und dadurch zwangsläufig Lieferengpässe ausgelöst wurden.
Die Schweiz zeigt sich im derzeit schwierigen Konjunkturumfeld ziemlich widerstandsfähig."Resilienz entsteht durch stabile politische Institutionen, eine gesunde Gesellschaft und eine florierende Wirtschaft", erklärte Sturm. All das könne die Schweiz auf sich vereinen."Wir produzieren vornehmlich Güter im Luxussegment, hochqualitative Nischenprodukte. Die Qualität bei Service und Dienstleistung stimmt. Zudem sind wir zuverlässige Partner.
Die hohe Inflation wird laut Sturm aber auch die Schweizerinnen und Schweizer noch eine Weile beschäftigen."Bis im Frühling rechne ich aufgrund der steigenden Strompreise mit Inflationsraten von bis zu 3,5 Prozent. Danach sollte sich die Lage beruhigen." Vieles hänge von der Energieversorgung ab. Die Erhöhung der Leitzinsen durch die Notenbanken wirkten sich indes verzögert auf die Inflation aus.
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