Brasiliens künftiger Präsident Lula wird auf dem Klimagipfel COP27 in Ägypten umjubelt. Geht es jetzt los mit dem Waldschutz?
Brasiliens künftiger Präsident Lula da Silva nach seiner Ankunft auf dem UN-Klimagipfel COP27 Foto: Christophe Gateau/dpa
Schon längst vor Lulas Ankunft auf dem Klimagipfel wurde er dort gelobt. Brasilien habe „vor einigen Tagen“, also bei der Präsidentschaftswahl, beschlossen, die Zerstörung des Amazonas einzustellen, frohlockte etwa der frühere US-Vizepräsident Al Gore schon zum Auftakt der Gespräche in Scharm al-Scheich. Der große Jubel dürfte aber auch damit zu tun haben, dass Lula eben nicht sein Vorgänger ist.
Plötzlich stiegen die Abholzungsraten wieder, obwohl sie zuvor jahrelang gesunken waren. Laut Studien ist mittlerweile fast ein Fünftel des brasilianischen Amazonas entwaldet, also entweder gerodet oder etwa Bränden zum Opfer gefallen. Es steht nicht gut um das Gebiet, das als die grüne Lunge der Erde gilt. Mittlerweile bindet der Wald nicht mehr Kohlenstoff, als in ihm freigesetzt wird, legen Studien nahe.
Auch Lula weiß allerdings, dass viele Brasilianer:innen durch die Regenwaldabholzung direkt oder indirekt Geld verdienen. Im Wahlkampf hatte er sich für eine von den Industrieländern finanzierte Zusammenarbeit beim Waldschutz ausgesprochen. Anfang der Woche, am Rande des G20-Gipfels in Bali, hat sich das Land in dieser Sache schon mit Gastgeber Indonesien sowie der Demokratischen Republik Kongo zusammengeschlossen.
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