Die Eiskunstläuferin Kamila Walijewa darf trotz positiver Dopingprobe weiter in Peking antreten, urteil der Cas. Dem IOC fällt sein laxer Umgang mit Russlands Dopingkultur auf die Füße. Kommentar von BarbaraKlimke
Wer das für ein absurdes Schauspiel unter den fünf Ringen hält, liegt richtig. In Peking richtet sich der Fokus pünktlich zur zweiten Olympiawoche nicht auf die Wettkämpfe auf Eis und Schnee, Pisten und Schanzen. Sondern auf einen Dopingfall, auf verbotene Herzmedikamente in Kinderkörpern, auf eine diskreditierte Glitzersportart und auf das Komplettversagen diverser Verbände und Kontrollinstanzen.
Russlands Staatsdoping ging so weit, dass während der Winterspiele 2014 verseuchte Dopingproben aus dem Labor durch ein Loch in der Wand gegen saubere ausgetauscht wurden. Selbst nach diesem Bauerntrick ließ das IOC Milde walten: Wie schon 2018 dürfen die Russen auch 2022 bei den Winterspielen starten, nur eben unter neutraler Flagge.
Es gehört nun zu den Seltsamkeiten des Falls Walijewa, dass für ein junges Mädchen, das die Frauenwettbewerbe dominiert, das Europameisterin bei den Senioren werden durfte, nun andere Gesetze als für älter Starterinnen gelten. Denn nur weil sie noch minderjährig ist, darf sie - trotz der Dopingprobe - antreten in Peking. Man müsste es absurd nennen, wenn es nicht so traurig wäre.
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