Die Ferienbetreuung stellt ein Drittel der Familien vor große Herausforderungen, zeigt eine SORA-Studie für die Arbeiterkammer. Vor allem Eltern ohne familiäre Netzwerke oder mit wenig Geld plagen sich, die Sommerferien zu überbrücken. Insgesamt setzen 60 Prozent der Befragten in dieser Zeit u.a. auf Betreuung durch Verwandte oder Bekannte, ein Drittel auf Feriencamps, je ein Achtel auf Kindergarten bzw. Hort. 3 Prozent der Kinder sind zumindest zeitweise unbetreut.
Erwartungsgemäß haben Eltern von Schülerinnen und Schülern ab 15 Jahren seltener Probleme, Betreuung für die neunwöchige Ferienzeit zu organisieren, zeigt die kurz vor dem bundesweiten Ende der Sommerferien durchgeführte Online-Studie . So gab die Hälfte dieser Gruppe an, dies sei"gar nicht schwierig" gewesen. Unter Eltern mit Kindern zwischen 6 und 14 Jahren sagte das nur ein Viertel.
Für extern organisierte Ferienbetreuung gaben Familien diesen Sommer im Schnitt 477 Euro aus. Bei Familien mit mehr finanziellen Mitteln oder berufstätigen Eltern bzw. in den Städten, wo es auch mehr Angebot gibt, waren die Ausgaben den Angaben der Arbeiterkammer zufolge deutlich höher. "Für die nächsten Sommerferien wünschen wir uns Erlebnisse und Angebote für jeden und jede", forderte Ilkim Erdost, Bereichsleiterin Bildung bei der AK, angesichts der Studienergebnisse gegenüber der APA. Es dürfe nicht von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängen, ob Kinder und Jugendliche in den neunwöchigen Sommerferien Zugang zu qualitativ hochwertigen Freizeit- und Ferienaktivitäten bekommen.
In der AK verweist man dabei auf den aus der Bildungsforschung bekannten"Sommerlocheffekt", wonach die Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler - ausgehend von unterschiedlichen Startniveaus - unter dem Schuljahr parallel verläuft, während in den Sommerferien Schüler aus Familien mit weniger Ressourcen abgehängt werden.
Unterstützung kommt von ÖGB-Präsidentin Corinna Schuman."Die Umfrageergebnisse beweisen, die Notwendigkeit nach einer kostenfreien Kinderbetreuung für die Sommerferien", betonte diese in einer schriftlichen Stellungnahme."Wir erwarten uns von der Bundesregierung, dass das der letzte Sommer war, in dem Eltern mit dem Betreuungschaos alleine gelassen wurden.
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