Andere müssen weiter ausharren: Italien lässt einige Flüchtlinge von Rettungsschiffen an Land
Italien hat einen Teil der Flüchtlinge von zwei Rettungsschiffen im Hafen von Catania auf Sizilien von Bord gelassen. Mehrere Minderjährige, ein Baby sowie kranke Erwachsene hätten die unter deutsche Flagge fahrende "Humanity 1" verlassen, während 35 Männer an Bord hätten bleiben müssen, sagte Petra Krischok, Sprecherin der Seenotrettungsorganisation SOS Humanity.
Zuvor hatten die italienischen Behörden die "Humanity 1" aufgefordert, in den Hafen von Catania einzulaufen. Die Regierung in Rom sagte, sie werde bei ihren humanitären Verpflichtungen keinen "Rückzieher" machen. Diejenigen, die nicht "qualifiziert" seien, müssten allerdings "unsere Hoheitsgewässer verlassen und von dem Staat versorgt werden, unter dessen Flagge sie fahren", sagte Innenminister Matteo Piantedosi.Am 4.
Am Sonntagmittag erklärte die Hilfsorganisation dann, die "Humanity 1" sei aufgefordert worden, den Hafen mit den 35 Männern an Bord zu verlassen. Der Kapitän des Schiffes weigerte sich. "Es ist meine Pflicht, die Rettung der Menschen in Not zu vollenden, indem ich alle Überlebenden im Hafen von Catania als sicherem Ort ausschiffe."
"Wir sind sehr besorgt um die 35 Überlebenden", erklärte Mirka Schäfer, politische Referentin von SOS Humanity. Diese dürften nicht zurückgewiesen werden. "Sowohl das Dekret als auch die Verhinderung der Ausschiffung von 35 Überlebenden von Bord der 'Humanity 1' verstoßen gegen internationales und gegen italienisches Recht", fügte sie hinzu. SOS Humanity gehe nun vor dem regionalen Verwaltungsgericht in Rom gegen das Dekret vor.
Die Organisation Sea Watch bezeichnete das Vorgehen Italiens auf Twitter als "skandalös". Eine Zurückweisung wäre ein "Verbrechen". Auch Amnesty International forderte Italien auf, alle Menschen von Bord zu lassen. "Das Seerecht ist eindeutig: Eine Rettung endet, wenn alle Geretteten an einem sicheren Ort an Land gegangen sind", erklärte die Menschenrechtsorganisation. Italien verstoße "gegen seine internationalen Verpflichtungen".
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