Wie ich für meine inhaftierte Mutter zur politischen Aktivistin wurde – und warum das jedeR kann.
Ein ruhiges und normales Leben vermisst man erst, wenn es einem genommen wird. Es ist ein Freitagabend im Oktober 2020, als meine Mutter aufhört, auf meine Nachrichten zu antworten. „Du bist online, warum antwortest du nicht?“, lautet meine letzte Nachricht an sie. Meine Familie im Iran macht sich auf die Suche nach ihr.
Als hätte alles, was ich von meiner Mutter gelernt habe, jahrzehntelang in mir geschlummert und auf den Moment gewartet, entfaltet zu werden. Aktivistinnen-Modus an. Ich recherchiere, ich lege Social Media Accounts an und informiere unter dem Hashtag #FreeNahid die Öffentlichkeit über die neuesten Entwicklungen. Die ersten Medien werden aufmerksam, ich gebe Interviews. Auf einmal ist der Name meiner Mutter in den Überschriften großer Zeitungen zu lesen.
Die Gerichtsprozesse meiner Mutter sind eine Farce. Die Islamische Republik Iran klagt sie wegen „Beteiligung an der Führung einer illegalen Gruppe“ und „Propagandaaktivitäten gegen den Staat“ an. Meine Mutter erwidert vor Gericht: „Wenn Propaganda bedeutet, über die desaströse Frauenrechtslage, die Misswirtschaft, die Armut, die Korruption und die Zerstörung der Umwelt zu sprechen, dann bin ich schuldig.
Doch all dies ändert sich schlagartig am 17. September 2022. Der Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam – die nach Auffassung der Sittenwächter ihre Kopfbedeckung nicht ordnungsgemäß trug – löst eine Welle der Proteste aus, sowohl im Iran als auch im Ausland. Revolutionsmodus an. Handschellen made in UK Aber nicht nur im Iran ist der Ruf nach Freiheit allgegenwärtig, auf der ganzen Welt solidarisieren sich Menschen mit den Iraner*innen. Tägliche Kundgebungen, Mahnwachen und Demonstrationen verstärken die Stimmen der Menschen im Iran. Allein am 22. Oktober 2022 kamen über 80.000 Menschen in Berlin zusammen.
Wenn ich aber eins in meinem langen Kampf um die Freilassung meiner Mutter gelernt habe, dann, dass der Druck auf die Politik von der Zivilbevölkerung ausgeht, also von euch Bürger:innen. Ihr, die ihr Petitionen unterschreibt, in den Sozialen Medien aktiv seid, zu Protestaktionen geht und eure Stimme dafür nutzt, Aufmerksamkeit zu schaffen. Im Iran gibt es keine Pressefreiheit, ebenso ist das Internet sehr stark gedrosselt.
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