Erzählerisch bestechend: «Revolusi» von Davidvanrey macht den antikolonialen Befreiungskampf Indonesiens einem breiten Publikum zugänglich. Schade nur, nimmt sich der Autor nicht selber etwas zurück. Von moniligtenberg
Schworen sich, ihre Haare wachsen zu lassen, bis die Kolonialmacht Niederlande vertrieben ist: Unabhängigkeitskämpfer:innen auf Java, April 1949.Wieso interessiert sich eigentlich niemand für Indonesien? Mit dieser Frage eröffnet der belgische Historiker David Van Reybrouck, Autor des preisgekrönten Sachbuchs «Kongo. Eine Geschichte», sein neues Werk «Revolusi» zum indonesischen Unabhängigkeitskampf.
In den folgenden Kapiteln wendet sich Van Reybrouck der Revolution selbst zu. Der indonesische Unabhängigkeitskampf gewann an Fahrt, als Japan 1942 im Zuge des Pazifikkriegs Südostasien besetzte. Die Schilderung der Gewalt unter der japanischen Besatzung ist harter Stoff: Massenvergewaltigungen, Willkürmorde und die unmenschlichen Zustände in den japanischen Internierungscamps werden minutiös beschrieben.
Mit dieser These lehnt sich der Autor allerdings etwas aus dem Fenster: Die aufgeführte Quellenlage ist dünn, und mit der Behauptung, Indonesien habe in der «Dritte-Welt-Bewegung» eine führende Rolle eingenommen, reproduziert er unwillkürlich ein nationenzentriertes Narrativ, das er mit seinem Buch zu überwinden behauptet.
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