Kathrin und Fredi Hallauer haben das Gurtenfestival mitbegründet. Ein Gespräch über den Gurten-Geist, Bob Dylan und die heutige Konsumgesellschaft.
Kathrin und Fredi Hallauer lernten sich 1975 in der Mahogany Hall in Bern kennen.Es gibt Dinge im Leben, die ändern sich nie. Zum Beispiel, dass die Gurtenbahn auf die Sekunde genau nach Fahrplan die Türen schliesst und Fahrt aufnimmt. Oder dass Kathrin und Fredi Hallauer mit an Bord sind, wenn oben auf dem Berner Hausberg die grosse alljährliche Party steigt. Erst ein einziges Gurtenfestival haben die beiden verpasst.
Das Gurtenfestival entstand – wie viele Schweizer Festivals – aus der Folk-Bewegung heraus. Überall auf dem Güsche waren 1977 noch Stände von politischen Verbänden und Aktionen verteilt. Geworben wurde für autofreie Sonntage, den Frieden oder eine Schweiz ohne Armee und ohne Atomkraftwerke. «Die Leute vom WWF waren noch die harmlosesten von allen», sagt Fredi Hallauer.
Kathrin Hallauer übernahm während des Festivals jeweils die Betreuung von Künstlerinnen und Künstlern und half beim Koordinieren auf dem Gelände mit. «Dafür hatten wir damals nur sechs Walkie-Talkies zur Verfügung», sagt sie. Früher war das Festival sehr politisch. Heute kommen die Leute vor allem zum Konsumieren hier hoch. War es damals besser?Nein, einfach anders. Wenn wir heute noch Konzerte veranstalten würden, müssten wir auch viele Sachen anders machen. Alles ist viel professioneller geworden. Geblieben ist aber die friedliche Stimmung, der Gurten-Geist.Das schätze ich auch am meisten. Alle, die hierherkommen, wollen es gut zusammen haben.Klar gibt es Sachen, die mir weniger gefallen.
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