Auf der Agenda des G7-Gipfels stehen drei Topthemen: Hunger, Krieg und Klimakrise. Alle sind befeuert durch Russlands Krieg in der Ukraine.
Felix LeeTobias SchulzeSusanne Schwarz 25.6.2022, 18:23 Uhr
In Äthiopien, Nigeria, Afghanistan, Somalia, im Südsudan, Jemen und in weiteren Ländern vor allem in Afrika stehen laut dem Welternährungsprogramm rund 50 Millionen Menschen kurz vor einer Hungersnot, 750.000 Menschen droht gar der Hungertod – sollte Hilfe der reichen Länder ausbleiben. Die G7-Staaten sind alarmiert. Die Bundesregierung als Gastgeberin hat zugesagt, Hungerkrise und die weltweit steigenden Lebensmittelpreise in Elmau zum Thema zu machen.
Doch Russland blockiert die ukrainischen Häfen und damit die Ausfuhr von landwirtschaftlichen Produkten über das Schwarze Meer. Die Vereinten Nationen rechnen daher damit, dass in den nächsten Monaten weltweit 1,4 Milliarden Menschen von Nahrungsmittelknappheit betroffen sein werden.Die G7-Entwicklungsminister hatten sich bereits im Mai gemeinsam mit der Weltbank getroffen, um ein Hilfsprogramm aufzulegen.
Bisher zugesagte Mittel würden nicht ausreichen, es seien „über Jahre hinweg“ weitere Milliarden nötig. Wer alles bezahlt, wofür das Geld eingesetzt wird und wer darüber entscheidet – all diese Fragen sind zu klären. Die G7-Staaten werden ein solches Programm aber nicht allein ohne Institutionen wie EU, Weltbank und Internationalen Währungsfonds tragen; ein abschließender Beschluss ist auf Schloss Elmau also nicht zu erwarten.
Die Klimakrise wartet nicht Mit nur sieben Verhandlungspartnern bekommt man mehr hin als mit 195 – das ist die Idee des Klima-Clubs, den Olaf Scholz auf dem G7-Gipfel anstoßen will. Bei der Zusammenarbeit der Vereinten Nationen beim Klimaschutz ist immer Einstimmigkeit aller fast 200 Länder nötig, das macht den Prozess langsam und die Ergebnisse oft schwach.
Diese Ziele sind nicht übermäßig ambitioniert. Schließlich ist auch im Paris-Abkommen von 2015 schon die Rede davon, Anstrengungen zu unternehmen, die Erderhitzung bei 1,5 Grad gegenüber vorindustriellen Zeiten zu begrenzen. Und was als schnelles Handeln zählt, ist durchaus relativ.
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