Folgen des Ukraine-Kriegs: Russland stoppt vorerst Getreideabkommen: Moskau pocht auf die Rücknahme von Sanktionen. Analysten warnen derweil vor weltweit steigenden Preisen.
Das Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland wurde im Juli 2022 von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelt.Die für die weltweiten Lebensmittelpreise wichtigen Exporte ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer sind auf unabsehbare Zeit unterbrochen. Das Getreideabkommen mit der Ukraine gelte nicht mehr, erklärte der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau.
Das von den Vereinten Nationen und der Türkei im Juli 2022 vermittelte Abkommen sollte die weltweite Nahrungsmittelkrise lindern, indem es die Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das von der russischen Flotte kontrollierte Schwarze Meer ermöglichte. Die Vereinbarungen wurden bereits mehrmals verlängert. Die Ukraine gehört zu den weltweit grössten Getreideexporteuren. Diese Ausfuhren haben einen grossen Einfluss auf die weltweiten Lebensmittelpreise.
Experten schlossen globale Auswirkungen nicht aus. Die Türkei kündigte Initiativen zur Wiederbelebung des Abkommens an. In Grossbritannien warnte der leitende Ökonom von Equiti Capital in Grossbritannien, Stuart Cole, vor einer möglichen Verknappung des weltweiten Getreideangebots und steigenden Preisen. «Dies könnte den weltweiten Inflationsdruck wieder erhöhen und die Zentralbanken dazu veranlassen, ihre restriktive Haltung zu überdenken.
Die Regierung in Moskau beklagt seit langem, dass russische Getreide- und Düngemittelausfuhren behindert werden. Diese seien aber im Gegenzug für die ukrainischen Exporte zugesagt worden. Russland kritisiert vor allem, dass Bezahlungen für die eigenen Exporte wegen westlicher Sanktionen nicht abgewickelt werden können. Deswegen fordert die Moskauer Regierung die Wiederaufnahme der Russischen Landwirtschaftsbank in das internationale SWIFT-Zahlungssystem.
Durch das Abkommen hat die Ukraine bislang über 27 Mio. Tonnen Getreide exportieren können. Die Getreidefrachter konnten das Schwarze Meer über einen Korridor passieren. Im Bosporus wurden die Schiffe kontrolliert, damit Russland sicher sein konnte, dass nur die vereinbarten Agrarprodukte an Bord waren.
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