Entwässerung, Aufzug, Wartung der Alarmanlage: Mit der Miete allein ist es nicht getan. Vermieter stellen ihren Mietern viele Nebenkosten in Rechnung – und liegen oft daneben. Bei Gewerbetreibenden sind neun von zehn Nebenkostenabrechnungen einer Untersuchung zufolge fehlerhaft.
Hauptsächlich beanstandeten die Experten unkonkrete Positionen, die in 66 Prozent aller Abrechnungen zu finden waren. Dazu zählen Kosten, die nicht genau genug beschrieben werden. Mieter wissen in diesen Fällen nicht, was genau ihnen in Rechnung gestellt wird und hätten ohne Untersuchung der Abrechnung durchschnittlich 7.934 Euro zu viel gezahlt.
In über der Hälfte der Abrechnungen beinhalteten die Abrechnungen Kosten, die nicht ausreichend mit dem Mieter abgestimmt und im Mietvertrag vereinbart waren. Statt für die Maßnahmen im Vorfeld die Zustimmung der Mieter einzuholen, wie es rechtlich nötig gewesen wäre, setzten die Vermieter die Kosten unerlaubt auf die Abrechnung und forderten so durchschnittlich 5.017 Euro zu viel.
Auch nicht umlegbare Positionen fanden die Mitarbeiter von Mineko häufig: 39 Prozent der Abrechnungen listeten Kostenpunkte auf, die zwar schriftlich explizit im Mietvertrag erwähnt werden, aber rechtlich dennoch nicht abgerechnet werden dürfen. Darunter fallen Mineko zufolge vor allem einmalige, nicht wiederkehrende Kosten, wie Sanierungsmaßnahmen oder spezielle Versicherungen, die durchschnittlich mit 7.686 Euro zu Buche schlagen.
Eine Anwaltskanzlei mit Räumlichkeiten in einer Größe von 13.463 Quadratmetern sollte nicht vereinbarte Kosten in Höhe von 227.265 Euro zahlen. Zusätzlich verlangte der Vermieter noch eine Zahlung von 46.577 Euro für nicht ausreichend beschriebene Kosten. Das Gute bei Gewerbemietverträgen: "Im Gegensatz zu normalem Wohnraum kann einer fehlerhaften Nebenkostenabrechnung in der Regel rückwirkend für die letzten drei Jahre widersprochen werden", sagt Mineko-Geschäftsführer Chris Möller. Besteht eine Rechtsschutzversicherung, übernehme diese in der Regel die Kosten für die Abrechnung.
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