Erinnerung an Kolonialherrschaft in Berlin: „Hererostein“ auf dem Garnisonsfriedhof von antirassistischer Initiative beschmiert.
Auf den vermutlich langwierigen Prozess wollten Aktivist:innen der Gruppe „Beendet die Verehrung von Völkermördern“ offenbar nicht warten. Vergangene Woche schrieben sie in schwarzen Lettern „Kein rassistisches Gedenken für Nazis und Völkermörder“ über die Inschrift des Steins.
„Dass es in Berlin keinen einzigen angemessenen Gedenkort für die Ovaherero und Nama gibt, hier aber seit über hundert Jahren so ein Völkermörderstein rumsteht, ist ein Skandal“, kommentierte Sascha Effler, Sprecher:in der Gruppe, die Aktion. Zuvor hatten andere Aktivist:innen den Stein bereits mit roter Farbe beschmiert, die an Blut erinnern sollte.
Eben das haben die Aktivist:innen der BVV nun geändert: Das Wort „Kolonialkrieg“ ersetzten sie durch das Wort „Genozid“ und ergänzen darunter: „Die Bezirksverordnetenversammlung und das Bezirksamt Neukölln von Berlin wollten hier nicht ‚Genozid‘ schreiben, weil das Reparationszahlungen begründen könnte“.