Muss sich Sascha Ruefer bei heiklen Spielen zur Politik äussern? Ein Aktivist fordert das. Die SRF-Aufsicht nimmt Stellung.
Nach negativen Erfahrungen wagte sich Sascha Ruefer beim Spiel der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft gegen Belarus nicht mehr aufs politische Parkett.Es war aus Schweizer Sicht ein schöner Fussballabend. 5:0 gewann die Nationalmannschaft am 25. März gegen Belarus.
Gegen Belarus spielte Xhaka gut. Und Ruefer schwieg am TV-Mikrophon nicht nur zu seiner «Kein Schweizer»-Äusserung. Sondern auch zur Menschenrechtssituation in Belarus, obwohl die Repression durch das Lukaschenko-Regime direkte Auswirkungen auf das Nationalteam hatte. Im Livekommentar sprach Ruefer nur von «Machenschaften im belarussischen Fussball» und von einer «Mannschaft im Umbruch». Er vermied es, die politischen Hintergründe zu thematisieren.
Schon kurz nach Abpfiff reichte deshalb Lars Bünger eine Beanstandung bei der Ombudsstelle von SRF ein. Bünger, Präsident der schweizerisch-deutschen Menschenrechtsorganisation Libereco, kritisierte, dass das Fernsehen nicht sachgerecht über das Spiel berichtet habe und seiner journalistischen Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen sei.Die SRF-Sportredaktion wehrte sich gegen diese Vorwürfe.
Torwart Andrei Kudravets trat in einem Werbevideo mit Machthaber Lukaschenko auf und spielte gegen die Schweiz .Die Sportredaktion von SRF schreibt dazu: «Politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Belange, die mit dem Ereignis zusammenhängen, werden nicht ausgeklammert, sondern in dafür geeigneteren Gefässen behandelt.» Die Aufsichtsstelle findet dies in Ordnung.