Die Ampel will Anbau und Besitz von Cannabis entkriminalisieren. Ein früher Gesetzentwurf zeigt, wie kompliziert es werden könnte. Eine Übersicht.
Ein früher Gesetzentwurf zur Cannabislegalisierung ist durchgesickert. Im Koalitionsvertrag geplant war die „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften“. Wie der Gesetzentwurf zeigt, wird daraus wohl erst einmal nichts. Mitte April hatten SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Grünen-Landwirtschaftsminister Cem Özdemir die Eckpunkte des Gesetzes vorgestellt.
Gekifft werden darf weder innerhalb der Cannabis-Clubs noch in einem 250-Meter-Radius drumherum. Der Sprecher des Hanfverbands Deutschland, Simon Kraushaar, findet das problematisch. „Menschen zum Kiffen in ihre eigenen vier Wände zu schicken, ist keine gute Idee. Dort fehlt jegliche soziale Regulation und Unterstützung. Zu Hause ist vielleicht niemand, der dir sagt: Jetzt reicht es aber langsam, du hattest genug.“ Die soziale Komponente in den Clubs fehle völlig.
Fraglich ist auch, ob die Clubs den Gesamtbedarf überhaupt werden decken können. Schätzungsweise 4,5 Millionen Menschen in Deutschland konsumieren Gras. Teilt man diesen Wert durch 500, also die maximale Anzahl der Mitglieder in einem Club, kommt man auf 9.000 Clubs, die gegründet werden müssten. „Wenn man einberechnet, dass manche selbst anbauen und nicht in Clubs gehen, bräuchte es vielleicht nur um die 5.000 Clubs“, schätzt Kraushaar.
„Das niederländische Modell ist für uns kein Vorbild“, sagte Lauterbach Mitte April. Gras ist dort frei verkäuflich. In Coffeeshops können Menschen diverse Cannabisprodukte kaufen. Das Problem: „Sämtliches Cannabis, das in den Shops in den Niederlanden verkauft wird, kommt aus illegalen Quellen“, sagt Kraushaar. Dass es so auch in Deutschland kommt, wolle man auf jeden Fall vermeiden, sagte Lauterbach im April.
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