Ein Fall aus Wedding erregt Aufsehen, weil dabei auch der Vorwurf eines „Ehrenmordes“ im Raum steht. Am Dienstagnachmittag fiel das Urteil.
Für die Richter ging es darum: War es ein brutaler und geplanter Mord, wie es die Staatsanwaltschaft sieht? Die Anklage hat für den Haupttäter eine lebenslange Haftstrafe gefordert und die Anerkennung der besonderen Schwere der Schuld, weil gleich vier Mordmerkmale erfüllt waren.
Der Vorsitzende Richter sprach am Nachmittag das Urteil und folgte dabei der Anklage: Die Tat war kein unangemeldeter Besuch um 7 Uhr morgens mit einer illegalen Waffe, der dann aus dem Ruder lief. „Es war ein Mord mit einem Bündel an Motiven“, sagte Gregor Herb. Die Motive eint, dass es alles niedrige Beweggründe gewesen seien. Der Täter habe das Opfer für den Tod seiner Schwester verantwortlich gemacht und wollte nicht, dass er nun auch noch die gemeinsamen Kinder bekomme.
Die Tat sei langfristig geplant gewesen. Über Wochen habe der Hauptangeklagte eine Waffe gesucht, mehrere getestet und jene aussortiert, die nicht gut funktioniert haben, bevor er eine Waffe für 2700 Euro kaufte. Der Richter sagte: Wenn der Täter das Opfer nur hätte bedrohen wollen, hätte auch eine schlechte Waffe ausgereicht. Wer so viel Wert auf die Auswahl einer funktionstüchtigen Waffe lege, „der möchte nicht nur drohen, sondern auch schießen“.
Die Anklage ging von vier Mordmerkmale aus. Die Täter gingen heimtückisch vor, weil der Schwager von dem Überraschungsbesuch nichts wusste und die beiden völlig arglos in seine Wohnung gelassen hatte. Die Täter handelten aus niederen Beweggründen, weil sie Rache nehmen wollten. Sie handelten aus Habgier, weil sie auch das Geld aus der Wohnung holen wollten, das die Familie an Mirvat gegeben hatte.
Mhamed Ha. sagte, er habe gar nichts gegen den Lebenswandel seiner Schwester gehabt. „Wie könnte ich meiner Schwester verbieten, mit einem Mann zu schlafen, nur weil sie keinen Trauschein haben“, sagte er. Da gehe es doch um Gefühle; mit jemandem zu schlafen, sei ein Glücksmoment. „Warum sollte ich meiner Schwester verbieten, glücklich zu sein?“ Das sagte der Mann, der den Vater der Kinder seiner Schwester erschossen hat und dafür nun verurteilt wurde.
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